2013-05-01 13:31:59

Syrien: Schicksal der entführten Bischlöfe weiter ungewiss


Mehr als eine Woche nach der Entführung zweier orthodoxer Bischöfe in Syrien gibt es noch immer keine gesicherten Nachrichten über deren Schicksal. Wie ein anonym bleibender Sprecher der antiochenisch-orthodoxen Eparchie Aleppo in einem Telefonat mit der britischen Sektion von „Kirche in Not" erklärte, sind weder der Aufenthaltsort der Bischöfe noch die Identität der Entführer bekannt; es gebe „keine hieb- und stichfesten Hinweise auf den Ablauf der Ereignisse", zudem habe niemand die Verantwortung übernommen. Dies sei „sehr besorgniserregend".
Sollten die beiden Bischöfe auch an einem sicheren Ort sein, gebe es Anlass zur Sorge um die Gesundheit des syrisch-orthodoxen Metropoliten Mar Gregorios Youhanna Ibrahim, der wegen Bluthochdruck und Diabetes Medikamente nehmen müsse, sagte der Sprecher der antiochenisch-orthodoxen Eparchie. Die kirchlichen Verantwortlichen seien bemüht, das Verlangen der christlichen Gemeinschaft nach großen Protestdemonstrationen einzudämmen, denn die Reaktionen der Entführer auf solche Demonstrationen seien nicht absehbar. Es gebe zwar ständig Gebetswachen für die beiden entführten Bischöfe, aber die Christen seien empört und „möchten dem auch Ausdruck verleihen". Jeder Schritt müsse aber „sorgfältig überlegt" werden.

Situation in Aleppo „schrecklich"

Am Montag wurde einer der wichtigsten christlichen Bezirke von Aleppo - Suleimaniya - mit großkalibrigen Geschützen beschossen. Dabei wurden vier Personen getötet. Der melkitische griechisch-katholische Erzbischof von Aleppo, Jean Clement Jeanbart, betonte gegenüber der katholischen Nachrichtenagentur „AsiaNews" in diesem Zusammenhang, die Situation in der Stadt sei „schrecklich", niemand sei mehr sicher. Man wisse nicht, wer und warum auf die Häuser der Christen in Suleimanya geschossen habe, aber zweifellos habe es sich nicht um einen "ballistischen Fehler" gehandelt. Jeanbart appellierte neuerlich an die westlichen Länder, den Krieg zu stoppen und den syrischen Führungspersönlichkeiten zu helfen, an die Stelle des Hasses „die Logik des Dialogs und der Versöhnung" zu setzen.

(kap 01.05.2013 ord)








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