Schimon Peres beim Papst: Hoffnung auf Frieden im Heiligen Land
An diesem Dienstagvormittag
hat Papst Franziskus den israelischen Präsidenten Schimon Peres im Vatikan empfangen.
Bei den Gesprächen sei auch dem Wunsch Ausdruck verliehen worden, dass die Verhandlungen
zwischen Israel und Palästina baldmöglichst wieder aufgenommen werden könnten, so
das offizielle Statement des Heiligen Stuhls im Anschluss an die Gespräche. Es bestehe
die Hoffnung, dass Israel und Palästina mit der Wiederaufnahme der Gespräche und mit
Unterstützung durch die internationale Gemeinschaft, aber auch mit mutigen Entscheidungen
und dem guten Willen beider Seiten eine Übereinkunft finden können, die die legitimen
Erwartungen beider Völker respektiere und somit entschieden zu Frieden und Stabilität
in der Region beitragen könne. Auch die schwierige Situation Jerusalems sowie der
Syrienkonflikt seien angesprochen worden. Besondere Würdigung erfuhren die Fortschritte
der Arbeiten der bilateralen Kommission zwischen Israel und dem Heiligen Stuhl, die
für die Ausarbeitung einer Übereinkunft zu Fragen gemeinsamen Interesses zuständig
ist. Wie Vatikansprecher Pater Federico Lombardi bestätigte, hat Schimon Peres während
des Treffens seiner Hoffnung Ausdruck verliehen, Papst Franziskus möge baldmöglichst
einen Gegenbesuch in Israel einplanen.
Der israelische Präsident selbst sieht
den Papst auch als möglichen Vermittler im Nah-Ost-Konflikt: In einem Interview mit
dem italienischen Radiosender RaiUno im Vorfeld des Treffens sagte Peres: „Der neue
Papst ist eine besondere Person, er verkörpert die spirituelle Kraft des Katholizismus.
Diese spirituelle Kraft könnte auch eine große Rolle spielen, um den Friedensprozess
im Nahen Osten voranzubringen.“ Der israelische Präsident und Träger des Friedensnobelpreises
befindet sich zu einem offiziellen Besuch in Italien. Nach seiner Begegnung mit Papst
Franziskus trifft Peres sich mit dem italienischen Staatspräsidenten, Giorgio Napolitano,
und mit dem neuen italienischen Premierminister Enrico Letta. Außerdem steht auch
ein Besuch in Assisi auf dem Programm, wo Peres am Mittwoch die Ehrenbürgerschaft
für den Frieden der Stadt erhalten soll.