2013-04-29 13:07:08

Syrien: Humanitäre Korridore schaffen


RealAudioMP3 Die Lage in Syrien bestimmt derzeit die Außenpolitik vieler Länder: In den USA beispielsweise üben die Republikaner Druck auf Präsident Barack Obama aus. Die Partei drängt vor allem wegen des mutmaßlichen Einsatzes von Chemiewaffen gegen die Zivilbevölkerung auf eine militärische Intervention in Syrien. Russland hingegen ist nach wie vor strikt gegen eine solche Lösung. Leidtragender der Situation ist die Zivilbevölkerung. Daran erinnert der ehemalige italienische Außenminister und Mitglied der Europäischen Volkspartei, Franco Frattini, im Interview mit Radio Vatikan. Er ruft zu einem Einsatz in Syrien auf, mit dem zumindest die Lage der Flüchtlinge gesichert werde:

„Wir erleben eine Tragödie mit über einer Million Flüchtlinge, die in den syrischen Nachbarländern Zuflucht suchen. Ich denke, dass die Internationale Staatengemeinschaft mindestens in diesem Bereich mehr unternehmen muss. Was derzeitig nötig ist, sind sogenannte humanitäre Korridore, in denen die Zivilbevölkerung sich bewegen kann.“

Dazu müsste die UNO zusammen mit den syrischen Nachbarländern konkrete Pläne erarbeiten, so Frattini weiter. Was die syrische Innenpolitik betrifft, so gibt es Frattinis Einschätzung nach auch kleine Hoffnungszeichen.

„Das Gesicht der syrischen Opposition beispielsweise wird deutlicher. Dass heute sogar ein Christ der Führer dieser Gruppe ist, ist ein klares und vor allem positives Zeichen dieser politischen Seite. Sicherlich darf man nicht vergessen, dass es auch extremistische – vor allem islamistische – Komponenten innerhalb der Opposition gibt. Wir dürfen weder in Assads Falle tappen, der die Opposition als Ganze als Terroristen bezeichnet, noch die Oppositionsgruppe als Heilige ansehen. Wir müssen jene Opposition stärken, die demokratisch und offen ist.“

(rv 29.04.2013 mg)









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