Die Region Lateinamerika hat mehr Milliardäre als andere Gegenden der Welt, doch leidet
sie auch an einer extrem unausgewogenen Verteilung des Pro-Kopf-Einkommens. Diese
Ergebnisse präsentierte Hernando Gómez, Kommissar des UN-Programms für Entwicklung
(UNDP), in Panama in einem globalen Untersuchungsbericht. Vor allem in Honduras, Bolivien,
Kolumbien, Brasilien und Chile sei das Vermögen sehr ungleichmäßig verteilt. Man müsse
„mit vereinten Kräften“ das Wirtschaftswachstum fördern, um eine gerechtere Verteilung
des Reichtums zu gewährleisten, so Gómez. Die momentane Differenz führe zu „viel Übel,
von sozialen Konflikten bis zur politischen Instabilität“. In den letzten zwei Jahren
sei es in Lateinamerika nach vier Jahrzehnten zum ersten Mal gelungen, die Einkommensungleichheit
etwas zu senken. Diesen Rückgang führt Gómez auf die Verbesserung der Bildung und
des Gesundheitswesens sowie den besseren Zugang zu Arbeitsplätzen zurück.