2013-04-26 11:03:16

Syrien/Vatikan: Appell an die Entführer


RealAudioMP3 Ein weiterer Aufruf zu Frieden in Syrien kommt vom „Global Christian Forum“, das in den vergangenen Tagen in Amman die Teilnahme von Vertretern aller christlichen Strömungen im Nahen Osten gesehen hat. Auch der Päpstliche Rat zur Förderung der Einheit der Christen hat das Ereignis mit großem Interesse verfolgt. Dessen Sekretär Bischof Brian Farrell unterstrich im Interview mit Radio Vatikan seine Sorge um die entführten Bischöfe:

„In diesen Tagen leiden wir sehr unter der Entführung dieser beiden Metropoliten, die wirklich zwei sehr bekannte und geschätzte Personen sind. Sie sind unsere Freunde, und beide sind mehrere Male hier bei uns gewesen. Wir kennen sie sehr gut. Es ist ein großer Schmerz, aber auch Anzeichen für die Situation, unter der zig-tausende von Christen in der Region leiden.“

An die Entführer der beiden Bischöfe wendet sich der Sekretär mit einem Appell an die Menschlichkeit:

„Diese beiden Prälaten tun nichts anderes, als über Frieden, Liebe und Gerechtigkeit zu sprechen. Sie rufen nie zu Gewalt auf oder zur Opposition zwischen den Parteien. Es sind Personen, die seit Jahren dafür gearbeitet haben, die Beziehungen nicht nur unter den Christen, sondern auch mit ihren muslimischen Nachbarn zu verbessern. Hoffen wir, dass ihnen Respekt entgegen gebracht wird und dass sie so bald wie möglich befreit werden!“
Auch die Hohe Vertreterin der Europäischen Union für Sicherheits- und Außenpolitik, Catherine Ashton, zeigte sich besorgt über das Schicksal der beiden Bischöfe und forderte ihre „sofortige Freilassung“. Ashton sei „bestürzt, dass nun auch religiöse Führungspersönlichkeiten zu Zielen in dem syrischen Konflikt“ würden und unterstrich in einer Mitteilung von diesem Freitag, dass es „keinerlei Rechtfertigung für derartige Akte“ gebe.
Unterdessen verdichten sich Hinweise darauf, dass das syrische Regime im Verlauf des Bürgerkriegs mindestens einmal Nervengas eingesetzt hat. Sowohl der britische als auch der amerikanische Geheimdienst haben zwar keine „sicheren“ Beweise, doch die Hinweise seien zumindest „höchst überzeugend“, lassen Quellen des britischen Außenministeriums wissen. Sollten sich die Hinweise bestätigen, wäre die Staatengemeinschaft wohl zum Handeln gezwungen – bislang wurde jedoch der von UNO-Generalsekretär Ban Ki-Moon eingesetzten Beobachtermission durch das Regime die Einreise ins Land verweigert.

(rv 26.04.2013 cs)








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