Die wichtige Rolle
der Frauen und der Katechisten für die Weitergabe des Glaubens hat Papst Franziskus
an diesem Sonntagvormittag in der Petersbasilika betont. Er zelebrierte die Messe
anlässlich der Ordination von zehn Priesteramtsanwärtern aus verschiedenen römischen
Seminaren. Vor Beginn der Messfeier gesellte sich Papst Franziskus in der Sakristei
zu den Seminaristen und betete gemeinsam mit ihnen um den Beistand der Gottesmutter
Maria für sie. Die angehenden Presbyter im Alter von 26 bis 44 Jahren, unter ihnen
auch ein Argentinier, wurden durch die Superioren ihrer jeweiligen Seminare begleitet,
einzeln traten sie nach der Predigt des Papstes vor ihn und empfingen ihre Priesterweihe.
Der Papst rief sie auf, das Wort Gottes stets weiter zu tragen:
„Was nun
euch betrifft, liebe Brüder und Söhne, die ihr in den Presbyterorden erhoben werdet,
seid euch dessen bewusst, dass ihr in der Ausübung des Amtes der Heiligen Doktrin
an der Mission Christi, des einzigen Lehrmeisters, teilhaben werdet. Verkündet allen
dieses Wort Gottes, das ihr selbst mit Freude erhalten habt. Erinnert euch an eure
Mütter, eure Großmütter, eure Katechisten, die euch das Wort Gottes und dieses Geschenk
des Glaubens übergeben haben […]. Und erinnert euch auch daran, dass das Wort Gottes
nicht euer Eigentum ist: es ist das Wort Gottes. Und die Kirche ist die Hüterin des
Wortes Gottes.“
Papst Franziskus erinnerte die angehenden Priester daran,
dass sie in Zukunft die Sakramente spenden werden, die das Volk Gottes anwachsen lassen
– die Taufe – aber ihm auch Linderung von seinen Leiden verschaffen werden – durch
das Bußsakrament und die Krankensalbung. Dabei bat Papst Franziskus die Seminaristen
vor allem um zwei Dinge:
„Bitte, werdet nicht müde, barmherzig zu sein.
[…] Habt keine Scheu, Zärtlichkeit gegenüber den Alten zu zeigen. Mit der Feier der
heiligen Riten und mit dem Aussprechen des Lobgebetes und des Bittgebetes zu den verschiedenen
Stunden des Tages werdet ihr zur Stimme Gottes und der gesamten Menschheit. In der
Gewissheit, unter den Menschen auserwählt worden zu sein und zu ihrem Wohl auf die
Belange Gottes zu achten, sollt ihr mit Frohsinn und ehrlicher Nächstenliebe das priesterliche
Werk Christi weiterführen mit dem einzigen Ziel, Gott zu gefallen und nicht euch selbst.
Seid Pastoren, keine Funktionäre. Seid Vermittler, keine Mittelsmänner. […] Habt stets
das Beispiel des Guten Hirten vor Augen, der nicht gekommen ist, um bedient zu werden,
sondern um zu dienen und zu versuchen, das zu retten, was verloren war.“
Die
Ordination der neuen Priester an diesem 50. Welttag des Gebets für die Ordinationen
war die erste Priesterweihe, die Papst Franziskus als Papst vorgenommen hat. Konzelebranten
waren der römische Kardinalvikar Agostino Vallini sowie, unter anderen, die Weihbischöfe
Roms. Die Predigt des Papstes entsprach zu großen Teilen der traditionellen Predigt,
die für Priesterweihen vorgesehen ist, wurde von ihm jedoch durch zahlreiche persönliche
und spontan vorgetragene Elemente angereichert.