Franziskus beglückwünscht Napolitano zur Wiederwahl
Papst Franziskus hat dem italienischen Staatspräsidenten Giorgio Napolitano zu seiner
historischen Wiederwahl gratuliert. In einem Telegramm von diesem Sonntag würdigte
der Papst die Bereitschaft Napolitanos, dem italienischen Volk nochmals als Staatsoberhaupt
zur Verfügung zu stehen. Er wünsche ihm, so Papst Franziskus, dass Napolitano seine
weise Staatslenkung mit dem verantwortungsvollen Beitrag aller Akteure fortführen
könne und bitte um steten göttlichen Beistand für seine Person und seinen Dienst am
Land. Er segne Napolitano und die italienische Nation in der Hoffnung, dass eine Zukunft
der Eintracht, Solidarität und Hoffnung aufgebaut werden möge, schloss Papst Franziskus
seine Glückwünsche.
Der 87-jährige Giorgio Napolitano hatte im Vorfeld der
Präsidentenwahl das Ansinnen der Parteien abgelehnt, für eine zweite Amtszeit zu kandidieren.
Durch das Scheitern der ersten, bereits als sicher geltenden Wahlgänge für andere
Kandidaten hatte er sich jedoch davon überzeugen lassen, nochmals anzutreten. Die
italienischen Bischöfe hatten die chaotischen Verhältnisse während der Wahl in ihrer
Zeitung „Avvenire“ im Einklang mit zahlreichen weiteren Medienorganen heftig kritisiert.
In seinem neuen Mandat hat Napolitano die Möglichkeit, das Parlament aufzulösen und
Neuwahlen ausrufen zu lassen, aber auch, eine so genannte Regierung des Präsidenten
einzurichten und einen unabhängigen Premierminister zu berufen. Dies hatte er seinerzeit
auch mit Mario Monti getan, der als Ministerpräsident fungierte, bis ihm die Unterstützung
durch das Parlament entzogen wurde. Giorgio Napolitano ist der erste italienische
Staatspräsident, der für eine zweite Amtsperiode gewählt worden ist, auch wenn allgemein
bezweifelt wird, dass er die vollen sieben Jahre seines Mandates ausüben wird.