2013-04-19 14:40:37

Irak: Keine Christen-Ghettos


Christen und andere Einwohner des Irak sollten nicht in religiösen und ethnischen Enklaven leben. Das sagte der chaldäische Patriarch Louis Rapahel Sako laut Agentur Fides in einem Interview mit dem Fernsehsender al-Arabiya, das an diesem Freitage Abend im Irak ausgestrahlt werden soll. Die Militarisierung des Arabischen Frühlings sei ein Verlust für alle, so der Patriarch. Bezüglich einiger Gerüchte über die mögliche Schaffung einer autonomen Sonderregion für irakische Christen betonte er, dass weder Christen noch andere konfessionelle oder ethnische Gruppen in eine Art Ghetto eingeschlossen werden sollten. Eine Aufteilung des Staatsgebiets in verschiedenen Sektoren wäre nach Ansicht des Patriarchen eine veraltete Lösung für die Probleme des Nahen Ostens, wo die einzige angemessene Perspektive die Anerkennung des Prinzips der gleichen staatsbürgerlichen Rechte für alle wäre, „egal ob es sich um Muslime, Christen, Araber, Kurden oder Turkmenen handelt“. Aus demselben Grund erscheint dem Oberhaupt der chaldäische Kirche auch die mögliche Schaffung eines islamischen Staates im Irak als unangebracht: „Die Welt hat sich verändert, es gibt Pluralität und Diversifizierung“, so der Patriarch zu politischen Plänen, die die Details des Lebens der Individuen und der Gemeinschaft auf der Grundlage von Bestimmungen aus den Heiligen Schriften regulieren wollen.

(Fides 19.04.2013 ord)








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