Patriarch Twal beim Papst: „Schöner Eindruck eines Bruders“
Frieden im Nahen Osten,
die Lage der Christen dort und die Krise in Syrien – das sind einige der Themen, die
Papst Franziskus am Montag bei seinem Treffen mit dem Lateinischen Patriarchen von
Jerusalem, Fouad Twal, besprach. Der Patriarch wurde von einigen Vikaren und dem neuen
Erzbischof von Tunis, Monsignore Ilario Antoniazzi, begleitet. Das Treffen mit Franziskus
habe bei allen einen Eindruck der Hoffnung und Freude hinterlassen, sagte Erzbischof
Twal nach der Begegnung im Gespräch mit Radio Vatikan:
„Bei meinem Gespräch
mit Franziskus war ich alleine. Er ist ein sehr barmherziger Mann, er ist groß, er
hat die Gabe, zuzuhören – was nicht bedeutet, dass er alles wissen will, sondern dass
er mehr wissen will, um die Lage besser einzuschätzen. Es war ein sehr, sehr schöner
Eindruck eines guten Bruders…“ Beide hätten sich des Gebets füreinander versichert
und wichtige, aktuelle Themen besprochen:
„Ich habe über die Lage im Nahen
Osten berichtet, auch über die Flüchtlinge aus Syrien. Ich habe gesagt, dass die Situation
nicht so schön ist, wie vielleicht manch einer von außen denkt. Ich habe auch von
der Situation unseres Patriarchats berichtet, und wir haben viel über das Priesterseminar
geredet, das - Gott sei Dank - sehr voll ist. Außerdem ging es um die Pilger, die
dafür sorgen, dass wir uns nicht einsam fühlen: Sie sind herzlich willkommen!” Das
Vertrauen darauf, dass der Herr seinem Volk helfe und es unterstütze, es nicht alleine
lasse, sei groß, so Twal. Er habe Franziskus um ein besonderes Friedensgebet gebeten.
Dazu einer der Begleiter Twals, Weihbischof William Shomali, gegenüber Radio Vatikan:
„Wir
bitten um sein Gebet für Frieden im Heiligen Land, und dann wird uns sicherlich der
Heilige Geist inspirieren, was zu tun ist. Ende des Monats wird er sich ja mit (dem
israelischen Präsidenten Shimon) Peres treffen, und ich bin sicher, er wird auch ihm
ein gutes Wort sagen. Wir glauben, dass er auf den Heiligen Geist hört: Das sind die
Menschen, die einen Unterschied im Leben der anderen erreichen können. Wir haben einen
Papst, der uns kennt, der ein gutes Beispiel für den Glauben ist und für die Barmherzigkeit.
Deshalb sind wir wirklich optimistisch!“
Patriarch Twal sprach nach seinem
Treffen mit Franziskus auch über einen möglichen Besuch des Papstes im Nahen Osten: „Alles
ist denkbar, alles ist möglich, das hängt von Gesundheit, Zeit und Situation ab. Wir
hoffen, dass er kommt, ja!“ (rv 16.04.2013 sta)