Indien: Kardinal Gracias will den Papst mit Demut beraten
Der indische Kardinal Oswald Gracias will dem Papst mit Demut dabei helfen, die notwendigen
Reformen in der Weltkirche und in der römischen Kurie zu studieren. Das sagte der
Erzbischof von Bombay zu seiner Berufung in ein Beratergremium für Franziskus, das
aus acht Kardinälen besteht. Gegenüber der Nachrichtenagentur Asianews betonte Gracias
die Absicht des Papstes, in diesem Gremium die gesamte Weltkirche repräsentiert zu
sehen. Der Vorsitzende der Indischen Bischofskonferenz ist auch Vorsitzender der Vereinigung
der Asiatischen Bischofskonferenzen und vertritt als einziger Asiate den asiatischen
Kontinent in dem neuen Gremium.
„Asien“, so unterstrich der Kardinal, „ist
dafür bekannt, ein Mosaik antiker Kulturen und Sprachen darzustellen sowie der größte
und bevölkerungsreichste Kontinent der Welt zu sein. Asien ist die Heimat von mindestens
60 Prozent der Weltbevölkerung. Gleichzeitig ist es ein sehr junger Kontinent, etwa
40 Prozent der Bevölkerung sind unter 14 Jahre alt.“ Das Zusammenleben der verschiedensten
Religionen, so der Kardinal, sei eine der wichtigsten Eigenschaften des Kontinents,
der sich ansonsten mit Problemen wie Armut, Ungerechtigkeit und ökologischem Verfall
auseinandersetzen müsse. Viele dieser komplexen Probleme seien nur durch den Dialog
anzugehen, so Gracias. Dieser Dialog müsse bei den gesunden asiatischen Grundwerten
ansetzen, aber auch bei der Kritik an der allzu stark am wirtschaftlichen Geschehen
ausgerichteten modernen Kultur.