Wird der nordkoreanische
Herrscher Kim Jong Un tatsächlich einen Krieg vom Zaun brechen? Stimmt die Vermutung
eines chinesischen Politikprofessors, dass Kim auf eine gewaltsame Wiedervereinigung
der koreanischen Halbinsel aus ist? In Südkorea machen sich die Menschen Sorgen –
auch die katholischen „Notre Dame-Schwestern“. Eine von ihnen, die Südkoreanerin Emma
Kim, ist gerade in Rom. Sie sagte uns:
„Ich habe mit unseren Schwestern
in Südkorea, in Seoul, gesprochen. Sie sind in Sicherheit, es geht ihnen gut, aber
sie leben in wachsender Angst, das können sie nicht verbergen. Allerdings haben wir
schon sechzig Jahre lang mit solchen Drohungen gelebt, so dass wir gewissermaßen daran
gewöhnt sind. Wie oft hat uns Nordkorea nicht schon bedroht und angekündigt, uns mit
einem Krieg zu überziehen?“
Emma Kim stellt fest, dass die Menschen
in Südkorea im Moment noch in ihrem Alltag fortfahren, als gäbe es keine Drohungen.
„Das ist auch ein gutes Zeichen. Unsere Schwestern und die Leute im allgemeinen
sehen die Gewaltrhetorik aus dem Norden als eine Art Routine. Diesmal ist das allerdings
ziemlich eskaliert – darum doch die untergründigen Sorgen bei den Südkoreanern.“
Sie
glaubt, dass Kim Jong Un mit seinem Kriegsgeschrei seine Militärs hinter sich bringen
und die neue südkoreanische Regierung einschüchtern will. Die Kirche Südkoreas arbeite
eng mit den Behörden zusammen bei der Betreuung von Menschen, denen die Flucht aus
Nordkorea gelungen ist.
„Ich bete für Frieden, genauso wie unsere Schwestern
in Seoul! In ganz Südkorea beten Ordensleute in diesem Anliegen, und ich bin eigentlich
hoffnungsvoll, dass wir heil aus dieser Krise herauskommen werden.“