2013-04-14 10:08:00

Burma: Präsident besorgt über Religionsunruhen


Präsident Thein Sein zeigt sich äußerst beunruhigt über die religiös motivierte Gewalt im Zentrum von Burma. In seiner Neujahrsansprache sprach er am Sonntag von „schwarzen Punkten der Spaltung, von Konflikten und Instabilität“, die „mit dem Beginn des demokratischen Prozesses im letzten Jahr“ aufgebrochen seien. Der frühere General rief seine Landsleute dazu auf, der Gewalt entgegenzutreten. Bei Unruhen zwischen Buddhisten und Muslimen, die von der Stadt Meiktila ausgingen, sind im März mindestens 43 Menschen ums Leben gekommen; mehrere Moscheen wurden zerstört. Die Krise bedeutet eine der wichtigsten Herausforderungen für das Regime von Thein Sein. Seit Abschaffung der Zensur sind Spannungen nicht mehr so leicht einzudämmen wie zuvor. 2012 waren im Westen Burmas etwa 180 Menschen getötet und 120.000 obdachlos geworden, als es zu Zusammenstößen zwischen Buddhisten und Muslimen von der Rohingya-Minderheit kam.

Der Leiter des Islamrates für religiöse Angelegenheiten in Burma, Nyunt Maung Shein, erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur afp, die Muslime lebten jetzt im ganzen Land in Angst und Schrecken. Sie fühlten sich als Sündenböcke für alles, was die demokratische Öffnung des Landes an Unsicherheiten mit sich bringe. Wörtlich meinte er: „Alle Muslime fragen sich, wie sie mitten in dieser buddhistischen Gesellschaft überleben sollen.“ Selbst wenn die Regierung „diese Krankheit heilen“ wolle, würde das „Jahrzehnte dauern“. Früher sei bei Unruhen immer gleich das Militär eingeschritten; jetzt seien „mehrere Etappen zu durchlaufen, bis Entscheidungen getroffen werden können“. Die letzte Volkszählung vor dreißig Jahren hatte einen islamischen Bevölkerungsanteil von vier Prozent ergeben; neuere Schätzungen sprechen von bis zu zehn Prozent.

(afp 14.04.2013 sk)







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