Kardinalsgruppe wird Papst für Kurienreform beraten
Papst Franziskus hat
acht Kardinäle in eine Beratungsgruppe berufen, die sich mit dem Thema einer Kurienreform
befassen wird. Das teilte das vatikanische Presseamt an diesem Samstag mit. Mitglied
der Kardinalsgruppe ist auch der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard
Marx. Die Idee zu dieser Beratungsgruppe sei bereits bei den Gesprächen vor dem Konklave
entstanden, heißt es in der Erklärung. Es gehe konkret darum, ein Projekt zu erarbeiten,
um die Apostolische Konstitution „Pastor bonus“ zu ändern, so Vatikansprecher Federico
Lombardi an diesem Samstag. Die Gruppe wird sich erstmals vom 1. bis 3. Oktober treffen.
Papst Franziskus hat aber bereits mit den acht Kardinälen Kontakt aufgenommen.
Mitglieder
sind neben Kardinal Marx die folgenden Kardinäle: Kardinal Giuseppe Bertello (Präsident
des vatikanischen Governatorats), Kardinal Francisco Javier Errazuriz Ossa (ehemaliger
Erzbischof von Santiago de Chile), Kardinal Oswald Gracias (Erzbischof von Bombay),
Kardinal Laurent Monswengo Pasinya (Erzbischof von Kinshasa), Kardinal Sean Patrick
O´Malley (Erzbischof von Boston), Kardinal George Pell (Erzbischof von Sydney) und
Kardinal Oscar Maradiaga Rodriguez (Erzbischof von Teguicigalpa). Als Sekretär der
Gruppe ist der Bischof von Albano, Marcello Semeraro, ernannt worden.
Lombardi
sagte beim Briefing an diesem Samstag vor Journalisten:
„Der Papst hatte
im Kontext der Generalkongregation den Eindruck von der Universalkirche und von der
Kurie selber gewonnen, dass die verschiedenen Institutionen und Strukturen der Kirche
zu hören seien. Die Art und Weise, welche Kardinäle ausgewählt wurden, scheint mir
sehr einleuchtend. Alle Kontinente sind vertreten und darüber hinaus sind auch die
verschiedenen Weltregionen dabei.“
Die Kardinalsgruppe wird sich erstmals
in einem halben Jahr treffen. Dazu Vatikansprecher Lombardi:
„Es handelt
sich also nicht um eine Gruppe, die rasch handeln muss, weil Not herrscht. In der
Mitteilung des Papstes wird auch nicht angegeben, wie regelmäßig sich danach die Gruppe
treffen wird und wann ein Abschluss der Arbeit vorgesehen ist. Nun wird der Papst
die Kurie weiter besser kennen lernen. Wir haben ja bereits gesehen, dass er direkt
auf die Vatikanmitarbeiter zugeht.“