Der Umgang mit adulten
Stammzellen ist ein wichtiges Anliegen des Vatikans. Das wurde bei einem Kongress
des Päpstlichen Kulturrates betont, der an diesem Samstag zu Ende geht. In der Öffentlichkeit
werde zwar viel über die umstrittene embryonale Stammzellforschung gesprochen, doch
es gebe bereits heute vielversprechende Resultate bei der adulten Stammzellforschung.
Das sagt im Gespräch mit Radio Vatikan Tomasz Trafny. Der Geistliche ist Mitglied
im Wissenschaftsdepartement des Päpstlichen Kulturrates.
„Unser Kongress
hat zwei wichtige Aspekte: einerseits möchten wir die interdisziplinäre Forschung
fördern. Dabei geht es darum, dass Natur- und Geisteswissenschaftler zusammenarbeiten
und ihre Erfahrungen austauschen. Andererseits geht es uns darum, dass die Resultate
zur adulten Stammzellforschung bekannter gemacht werden.“
Die katholische
Kirche ihrerseits unterstütze immer eine Wissenschaft, die auf der Seite der Leidenden
und Kranken sei, fügt Trafny an. Seit fünf Jahren unterstützt der Päpstliche Kulturrat
durch eine Stiftung die adulte Stammzellforschung. Forscher erhoffen sich im Zusammenhang
mit nachwachsenden Organen oder bei der Regeneration von geschädigtem Gewebe viel
von adulten Stammzellen.
„Unser Rat ist für den Austausch mit allen Vertretern
der zeitgenössischen Kultur verantwortlich. Dazu zählen auch Vertreter der Naturwissenschaften.
All das heißt für uns, dass wir uns mit verschiedenen Bereichen gleichzeitig auseinandersetzen
müssen. Sicherlich gehört der Bereich der sogenannten ‚regenerativen Medizin’ zu den
wichtigsten Gebieten. Die Resultate, die daraus entstehen, werden uns künftig noch
mehr beeinflussen als bisher. Deshalb ist es wichtig, dass wir alle Stimmen dazu hören.“
Die
katholische Kirche ist kritisch gegenüber der embryonalen Stammzellforschung, weil
es sich – wie der Name bereits klar ausdrückt – um Embryonen handelt, also um menschliches
Leben, das zerstört wird. Anders ist es hingegen bei der adulten Stammzellforschung:
da geht es um jene Forschung, die sich mit spezifischen Zellen eines bereits voll
entwickelten Menschen befasst.