Am Mittwoch beginnt
in München der NSU-Prozess. Das Erzbistum München und Freising hilft den Hinterbliebenen
der Opfer: Sie kommen in den ersten Prozesstagen in Schloss Fürstenried unter. Insgesamt
26 Opferangehörige, darunter überwiegend Türken, werden von Dienstag bis Donnerstag
in dem Exerzitienhaus wohnen. Für Verwaltungsleiter Anton Böck sind es ganz normale
Gäste, die „herzlich willkommen” sind, sagte er dem Münchner Kirchenradio. Eine Extrabehandlung
gebe es für die Angehörigen kaum. So werde das Haus beispielsweise keine Kruzifixe
abhängen. „Die christliche Prägung soll erkennbar sein”, so Böck. Beim Essen werde
man aber darauf achten, dass kein Schweinefleisch angeboten werde.
Die Angehörigen
bleiben von der Öffentlichkeit abgeschirmt und werden mit Shuttlebussen zum Gericht
gebracht und abgeholt. Allerdings werde es sicher Begegnungen mit anderen Gästen des
Hauses geben, so Böck. Sicherheitsbedenken hat man in Schloss Fürstenried aber keine:
„Wir haben eine großartige Schlossmauer um das Gelände”, so Böck. Außerdem werde die
Polizei die Präsenz um das Exerzitienhaus verstärken.
Die Idee, die Angehörigen
der Opfer des NSU-Terrors aufzunehmen, ist aus einer Not heraus entstanden. München
sei zum Prozessauftakt durch die Messe „Bauma“ voll belegt. Glücklicherweise habe
man aber noch einige Zimmer in Schloss Fürstenried frei gehabt, so Böck.