Auch unter dem neuen Papst Franziskus bleibt der Dialog zwischen Gläubigen und Nicht-Gläubigen
eine Priorität: Der „Vorhof der Völker“ unter Federführung vom Präsidenten des päpstlichen
Kulturrates, Gianfranco Ravasi, wird Anfang Mai in Mexiko tagen und damit zum ersten
Mal über die europäischen Grenzen hinausgehen. Das gab der Vatikan an diesem Mittwoch
bekannt. Am 20. April wird der Vorhof zunächst im kalabrischen Catanzaro Halt machen.
Dort werden Vertreter der Justiz, aber auch Philosophen mit Kardinal Ravasi über das
Thema „Ethik, Religiosität, Mitverantwortung“ sprechen. In einer Gegend, in der die
Mafia und deren Infiltration in die Gesellschaft ein schwer wiegendes Problem darstellen,
wird der Vorhof sich also nochmals mit Religiosität und Phänomen des Atheismus, die
mit der Kriminalisierung Hand in Hand gehen, beschäftigen. Im Jahr 2012 hatte ein
ähnlich gelagertes Treffen im sizilianischen Palermo stattgefunden.
Vom 6.
bis zum 9. Mai wird der „Vorhof der Völker“ dann in Mexiko stattfinden. In dem formal
zu 87 Prozent katholischen Land ist eine starke antiklerikale Tendenz zu bemerken.
Ein runder Tisch zum Thema „Laizität und Transzendenz“ ist geplant. Dort sollen bekannte
und erklärt nicht-gläubige mexikanische Universitätsdozenten wie Eduardo Gonzales
di Pierro, Carlos Pereda Failache, Julio Hubbard, Hugo Hiriat und Carlos Ornelas teilnehmen.
Insbesondere die nicht-öffentliche Diskussion, die in der radikal laizistischen -
ehemaligen päpstlichen - Universität UNAM für den 9. Mai geplant ist und das erste
Mal einen Kurienkardinal wie Gianfranco Ravasi als Redner sieht, ist von Interesse
für den Dialogprozess. Neben anderen Treffen und Diskussionen in wichtigen mexikanischen
Universitäten wird Kardinal Ravasi am 7. Mai außerdem die Ehrendoktorwürde in Humanwissenschaft
von der Universität von Pueblo verliehen.