Nach den erneuten Angriffen auf koptische Christen in Ägypten zeigt sich der koptische
Bischof in Deutschland, Anba Damian, besorgt. In einem Interview mit katholisch.de
verurteilt er die Gewalt. Sie sei nicht verhältnismäßig zu den Geschehnissen. Die
Christen stünden unter Schock und verlören das Vertrauen in die Behörden, berichtet
Damian. Sie seien wie Lämmer unter Wölfen, beschreibt er die Situation der koptischen
Christen in seinem Heimatland. Der Bischof steht in ständigen Kontakt zu den koptischen
Christen in Ägypten und erzählt: „Nach ihren Berichten duldet und unterstützt die
Polizei die Angreifer, Sicherheitsbeamte in Zivilkleidung beteiligen sich sogar an
den Ausschreitungen. Die Menschen haben das ungute Gefühl, gehasst zu werden – und
das nur, weil sie ein Brustkreuz tragen oder in der Kathedrale beten.“
Obwohl
Präsident Mohammed Mursi die Angriffe kritisiert hat, setzt der deutsche Bischof der
Kopten nicht auf seine Unterstützung: „Der Präsident träumt von einem islamischen
Kalifat. Er ignoriert unsere Interessen, unser Dasein.“ Damian hat den Eindruck, dass
Mursi nur eine Marionette sei, die aus dem Hintergrund gesteuert werde. Von den Reaktionen
der christlichen Kirchen in Deutschland zeigt sich Anba Damian enttäuscht. Der Angriff
auf die Markuskathedrale sei wie ein Angriff auf den Petersdom und erfordere eine
„gesunde Reaktion“ von Seiten der Kirchen. Sie sollten an die ägyptische Regierung
appellieren.