2013-04-10 11:09:35

D: Kosovo-Einsatz ist „Dienst am Leben“


RealAudioMP3 Der katholische Militärbischof Franz-Josef Overbeck würdigt im Interview mit dem Kölner Domradio den Auslandseinsatz der Bundeswehr im Kosovo: Die UNO-Mission leiste vor Ort einen „Dienst am Leben“, so Overbeck. Der deutsche Militärbischof hatte bis Freitag für drei Tage die deutsche Kosovo-Truppe (KFOR) besucht.

„Ich habe dabei unter anderem festgestellt, dass die schon seit Jahrhunderten währenden Feindseligkeiten zwischen den Serben und den Kosovo-Albanern dank der UN-Truppen zumindest in einen solchen Zustand überführt worden sind, dass jetzt nach außen gesehen relativer Friede herrscht. Das ist wichtig für die Region, vor allen Dingen für den Nordkosovo, wo es viele Auseinandersetzungen wegen der Beziehungen zwischen den Serben und den Kosovo-Albanern gibt.“

Die Soldaten erledigten ihre Aufgabe professionell, so Overbeck weiter. Auf der anderen Seite sei es menschlich, dass nicht nur Aufmerksamkeit gewollt sei, sondern auch eine Form von Anerkennung.

„Und das kann ein Problem werden, das ist in den Gesprächen deutlich geworden. Auf der anderen Seite, darauf habe ich immer wieder hingewiesen, leben wir in einer globalisierten Welt mit unterschiedlichen Konfliktherden, haben wir gemeinsam mit anderen Völkern einen solchen Auftrag auszuüben, um Gewalt zu verhindern - also auch dort, wo die Medienöffentlichkeit nicht hinschaut. Umso wichtiger ist es, dass er auch wahrgenommen wird.“

Derweil hat die serbische Regierung den Brüsseler Entwurf für ein Abkommen abgelehnt, das zur „Normalisierung“ der Beziehungen mit dem Kosovo beitragen soll. Die Chancen Belgrads, zu EU-Beitritts-Gesprächen eingeladen zu werden, sind kleiner geworden. Dass die vorgeschlagenen Autonomierechte Belgrad nicht ausreichten, war Anfang Monat klar geworden. Bei der letzten Gesprächsrunde zwischen den Ministerpräsidenten Kosovos und Serbiens bewegte sich – nach Fortschritten bei früheren Begegnungen – plötzlich nichts mehr. Der Graben zwischen Pristina und Belgrad sei „schmal, aber tief“, sagte die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton. Dies sei die letzte Verhandlungsrunde gewesen, so die offensichtlich enttäuschte Unterhändlerin

(domradio/nzz 10.04.2013 mg)








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