Der Papst hat noch
keine Antwort auf die Einladung des EKD-Ratsvorsitzenden Nikolaus Schneider zur Teilnahme
am Reformationsgedenken 2017 in Deutschland gegeben. Das erklärte der vatikanische
Ökumene-Beauftragte, Kardinal Kurt Koch, im Gespräch mit Radio Vatikan. Schneider
traf den Papst am Montagmittag im Vatikan.
„Der Ratsvorsitzende hat kurz
darüber gesprochen, es wäre ja schön, wenn der Papst auch kommen würde. Aber es ist
völlig klar, dass der Papst noch keine Antwort gibt, weil Deutschland ein Land und
das Luthertum hingegen eine weltweite Größe ist.“
Der eigentliche Ansprechpartner
für die Evangelische Kirche Deutschlands sei auch nicht der Vatikan, sondern die Deutsche
Bischofskonferenz, betont Kurienkardinal Koch. Das Treffen Schneiders mit Franziskus
sei schon länger geplant gewesen und ursprünglich als Gegenbesuch des EKD-Ratsvorsitzenden
für Benedikt XVI. gedacht gewesen. Papst Franziskus habe aber spontan zugesagt, so
Koch.
„Was die Gespräche zwischen der katholischen und lutherischen Kirche
betrifft, so hat die internationale Kommission ein Dokument erarbeitet über das Reformationsgedenken
2017 mit dem Titel „From conflict to comunion“. Dieses Dokument ist fertig. Wir warten
aber mit der Veröffentlichung, bis die deutsche Übersetzung da ist.“
Von
der evangelischen zu den evangelikalen Kirchen Von der evangelischen zu den
evangelikalen Kirchen: Kardinal Koch ist Schirmherr der römischen Konferenz zu den
pentekostalen Kirchen. Dieses Treffen, das von der Deutschen Bischofskonferenz (DBK)
mitorganisiert wird, findet bis Donnerstag in der Ewigen Stadt statt.
„Also
die Initiative für diesen Kongress geht noch auf meinen Vorgänger Kardinal Walter
Kasper zurück und zwar als er noch Bischof von Rottenburg-Stuttgart war und das Ressort
„Weltkirche“ bei der Deutschen Bischofskonferenz innehatte. Deshalb hat sich dieses
Ressort der DBK intensiv und seit längerer Zeit mit dieser Frage beschäftigt und führt
nun diesen Kongress über Pentekostalismus durch.“
Koch sei dankbar für
diesen Kongress, denn:
„Die pentekostalen Kirchen sind heute rein zahlenmäßig
die zweitgrößte christliche Realität nach der katholischen Kirche. Man muss also von
einer Pentekostalisierung des Christentums reden. Es ist eine völlig neue Situation
für die Ökumene und es ist mir wichtig, dass wir nun genauer hinschauen können, wie
sich diese Entwicklung in Lateinamerika, Afrika, Asien aber auch Europa zeigen wird.
Danach können wir uns überlegen, wie man hier einen ökumenischen Dialog weiterführen
und vertiefen kann.“