EKD-Ratsvorsitzender beim Papst: Brüderliche und herzliche Begegnung
Papst Franziskus hat
sich am Montagvormittag mit dem EKD Ratsvorsitzenden Nikolaus Schneider getroffen.
Es sei ein brüderliches Treffen auf Augenhöhe gewesen, beschreibt Schneider die Begegnung
auf einer Pressekonferenz.
Hier einige Eindrücke von Nikolaus Schneider:
„Konkrete
Fragen habe ich nicht angesprochen. Denn ich bin der Meinung, dass eine solche erste
Begegnung nicht dazu geeignet ist, ökumenische Verhandlungen vorzubereiten. Etwa in
der Gemeinschaft am Tisch des Herrn, oder das zumindest ökumenisch verbundene Ehepaare
gemeinsam Abendmahl feiern können. Diese Dinge habe ich alle nicht angesprochen.“
Erwartungen: „Dass
für einen solchen Papst die Lebenswirklichkeit von Familien, wo eine Seite evangelisch
und die andere katholisch ist, auch emotional verständlich ist. Dass er ein Verständnis
für die Nöte solcher Familien hat. Dass der Papst auch gut versteht, warum solche
Familien den Wunsch haben auch gemeinsam Abendmahl feiern zu können. Die sind in intimster
Gemeinschaft zusammen – am Tisch und im Bett, aber am Tisch des Herrn sollen sie getrennt
sein. Diese seelsorgerliche Not wird dieser Papst verstehen.“
Papst
setzt Zeichen: „Der Papst setzt wichtige Zeichen: Nämlich, dass das
Imposante des Amtes zurückgenommen wird. Der neue Papst macht deutlich, dass er einen
Dienst an den Menschen leisten will und zwar einen bischöflichen Dienst an den Menschen.
Das ist eine deutliche Veränderung von dem, was uns so imposant erscheint. Es wird
auf ein Maß gebracht, dass sich sehr bewusst an die Menschen richtet, erkennbar wird
und eben den Menschen dienen will.“
Reformationsgedenken für Christen „Das
sollte dem Papst auch möglich sein; es soll kein deutsches Jubelfest werden. Es soll
nicht der Held Luther im Vordergrund stehen, obwohl wir Luther dankbar sind, dass
er den Anstoß gegeben hat. Diese Dankbarkeit und Freude kommen zum Ausdruck. Aber
wofür hat er einen Anstoß gegeben? Zur Umkehr zu Christus. Es soll also inhaltlich
ein Christusfest werden. Da kann ich nur sagen, dass kann jeder Christenmensch feiern.
Deshalb gilt es auch für die Christen aus Rom.“