Das von Christen bewohnte Stadtviertel Cheikh Maksoud in Aleppo steht kurz davor,
durch die aufständischen Milizen erobert zu werden. Das berichtet der vatikanische
Fidesdienst am Freitag. Das Viertel befinde sich auf einer Anhöhe, die Aleppo überragt
und strategisch für die Eroberung der zentralen Viertel der Stadt sei, „wo sich auch
die Regierungsgebäude befinden“, so Pater David Fernandez vom Institut des fleischgewordenen
Wortes zum Fidesdienst. Cheik Maksoud war früher vorwiegend von Christen bewohnt.
In den vergangenen Jahren nahm die kurdische Bevölkerung zu; es gibt dort aber immer
noch viele christliche Familien der armenisch-katholischen und griechisch-orthodoxen
Gemeinde.
Pater David bestätigt im Gespräch mit dem Fidesdienst, dass in den
vergangenen Tagen über 300 christliche Familien aus dem von Rebellen besetzten Viertel
flohen. Unter den Flüchtlingen wird von Morden und Vergewaltigungen in Familien berichtet,
die Verbindungen zur regulären Armee unterhalten haben sollen. Am Donnerstag wurde
bei Youtube eine von dem aus Jordanien stammenden und in Damaskus wohnhaften salafitischen
Scheich Yasir al-Ajlawni ausgesprochene Fatwa veröffentlicht, die Regime Gegner dazu
ermächtigt „jede nicht sunnitische syrische Frau zu vergewaltigen“. Nach Ansicht des
Scheichs widerspricht die Vergewaltigung alawitischer oder christliche Frauen nicht
den Geboten des Islam.