2013-04-05 13:23:21

D/Algerien: „Katholiken nicht direkt verfolgt“


RealAudioMP3 Es gebe administrative Einschränkungen, „aber nicht direkte Verfolgungen“ oder ein Klima der Angst in Algerien. Dies sagte der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick an diesem Freitag. Er ist derzeit mit einer Delegation der Deutschen Bischofskonferenz in dem nordafrikanischen Land unterwegs. Die Entfaltungsmöglichkeiten für die Kirche dort seien gering, so die Einschätzung des Erzbischofs. Das Münchner Kirchenradio erreichte ihn telefonisch in der algerischen Hauptstadt Algier.

„Christen wirken in die muslimische Gesellschaft hinein“
Es sei schwierig, Priester und Ordensleute aus dem Ausland nach Algerien zu bringen. Gottesdienste müssten genehmigt werden. Bei dieser Ausgangslage habe es ihn beeindruckt, wie aktiv die katholischen Christen seien, und „wie sie auch missionarisch in die Gesellschaft hinein wirken“. Viele Muslime schätzten die Christen „und möchten, dass sie hier bleiben“. Die Kirche wirke in die muslimische Gesellschaft hinein durch karitative Werke. Man zeige Präsenz in Krankenhäusern oder betreibe Bibliotheken. Die Hilfe sei dabei vor allem auf die Ärmsten im Land ausgerichtet.

Deutsche Kirche unterstützt Bildung und Erhalt von Kirchen
Generell freuten sich die Katholiken vor Ort, dass sich die Kirche in Europa für sie interessieren. Die deutschen Bischöfe unterstützten neben Bildungseinrichtungen besonders den Erhalt der Kirchengebäude im Land. Dazu gehöre auch die Kirche in Annaba, die das Patronat des Kirchenvaters Augustinus trägt. Wichtig sei, dass die kleine Kirche in Algerien wisse, „die größeren Kirchen, die stehen hinter ihnen und denken an sie und sind mit ihnen verbunden“, so Schick, der in der Bischofskonferenz die Kommission Weltkirche leitet.

Die katholische Kirche in Algerien besteht aus vier Diözesen. Die meisten Gläubigen sind Arbeitskräfte aus den Philippinen oder Einwanderer aus Westafrika. Zur Zeit der französischen Kolonialherrschaft gab es circa eine Million Katholiken im Land, Schätzungen der UNO gehen heute von etwa 3.000 aus.

Die fünfköpfige Delegation der Bischofskonferenz fliegt am Samstag nach Deutschland zurück.

(münchner kirchenradio 05.04.2013 pr)









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