Die zunehmende Verfolgung von Christen hat Freiburgs Erzbischof Robert Zollitsch in
seiner Predigt am Ostermontag beklagt. „Zu keiner anderen Zeit sind Christen wegen
ihres Glaubens so zahlreich verfolgt worden wie heute. Alle drei Minuten wird weltweit
ein Christ wegen seines Glaubens getötet“, sagte Zollitsch bei einer Altarweihe im
Erzbistum Freiburg. Das seien „schockierende Nachrichten, über die wir als Christen
in Europa nicht hinweg gehen können“.
Brief aus Jerusalem: „Christen, Muslime
und Juden brauchen unser Gebet“
„Vom Nahen Osten über Ägypten und China
bis nach Nordkorea – in vielen Teilen unserer Welt müssen Christen um ihr Leben fürchten,
wenn sie am Leben der Gemeinde teilnehmen“, so Zollitsch. Michel Sabbah, der emeritierte
Lateinische Patriarch von Jerusalem, hatte Erzbischof Zollitsch zum Osterfest einen
Brief geschrieben und auf die schwierige Lage gerade auch im Heiligen Land aufmerksam
gemacht.
Erzbischof Zollitsch weiß nach eigenen Worten „nur zu gut, wie sehr
es gerade in unseren Tagen Mut zum aufrechten Zeugnis braucht, um nicht selbst in
wohlfeile Kirchenkritik einzustimmen, wenn diese am Arbeitsplatz oder im Verein geäußert
wird“. Auch für Kinder und Jugendliche sei es eine Herausforderung, in der Schule
zu zeigen, dass ihnen der Glaube an Gott etwas bedeute: „In unserem Land mögen wir
dafür belächelt oder kritisiert werden; und es ist hart genug, das immer und immer
wieder auszuhalten“. Deshalb dürften Christen nicht die Augen davor verschließen,
„dass es auch heute zahlreiche Menschen gibt, die wegen ihres Glaubens verfolgt werden
und ihr Christsein mit dem Leben bezahlen müssen“.