Der evangelische Kirchentag bietet nach Worten des Hamburger Erzbischofs Werner Thissen
große Chancen für die Ökumene, aber auch für die Verkündigung des Glaubens insgesamt.
Die evangelische Kirche beziehe die Katholiken bei der Vorbereitung des Großereignisses
vom 1. bis 5. Mai in der Hansestadt „großherzig“ mit ein, sagte Thissen der Katholischen
Nachrichten-Agentur. „Wir wollen als Christen zeigen: Wir gehören zusammen, wir halten
zusammen, wir freuen uns zusammen und wir beten zusammen.“ Er selbst feiere im Rahmen
des Kirchentags mehrere Gottesdienste, so der Hamburger Erzbischof. Gemeinsame Diskussionsforen
stünden auf dem Programm und viele Katholiken in den Gemeinden stellten Schlafplätze
zur Verfügung oder beteiligten sich laut Thissen als Helfer.
Die Minderheitensituation
der Christen in Hamburg, wo weniger als jeder zweite getauft ist, schweißt sie aus
Sicht des Erzbischofs zusammen. „Ökumenische Empfindlichkeiten können wir uns gar
nicht leisten“, so Thissen. Er halte es aber auch für selbstverständlich, dass Christen
bei Katholiken- und Kirchentagen nicht unter sich bleiben, sondern auch Kirchenferne
und Atheisten ansprechen wollten. Er kenne auch Menschen, die durch Kirchen- oder
Katholikentage „wieder auf die Spur des Glaubens gekommen sind“.