2013-03-31 12:45:02

Franziskus: Bitte um Frieden für die ganze Welt


RealAudioMP3 Um Frieden und Gerechtigkeit für die ganze Welt bat Papst Franziskus in seiner ersten Ansprache vor dem traditionellen österlichen Segen „Urbi et orbi“ – der Stadt und dem Erdkreis. Israelis und Palästinener forderte er zu einer Fortführung der Friedensverhandlungen auf, aber auch den Konflikten im Irak und in Syrien und den Opfern von Gewalt auf dem afrikanischen Kontinent galten seine Gedanken. Die beiden Koreas lud er ein, ihre erst kürzlich neu aufgeflammten Divergenzen friedlich zu beenden.

Etwa 250.000 Pilger waren auf dem festlich geschmückten Petersplatz und der angrenzenden Via della Conciliazione versammelt, um an der großen Ostermesse teilzunehmen und anschließend den Ostersegen zu erhalten. Nach der Messfeier fuhr Papst Franziskus bei strahlendem Sonnenschein – noch gestern regnete es in Rom in Strömen – die freigehaltenen Wege auf dem Petersplatz ab, ließ sich Kinder ins Auto heben, um sie zu küssen und zu segnen und begrüßte die Pilger, die ihm ihrerseits aus voller Kehle zujubelten – sogar ein T-Shirt seines Lieblingsfußballclubs San Lorenzo mit seinem Namen auf dem Rücken wurde dem Papst entgegengeworfen; er fing es selbst auf. Mit besonders herzlichem Applaus quittierten die anwesenden Menschen aber insbesondere die beiden Momente, in denen Papst Franziskus zwei behinderte junge Menschen in Arme schloss und sich besonders lange Zeit dafür nahm, mit ihnen Zwiesprache zu halten. Während der Messe gab es wie gewohnt keine Predigt des Papstes, aber auf eine Neuigkeit mussten sich die Pilger dann doch einstellen: es gab keinerlei Ostergrüße in den verschiedenen Sprachen, wie noch in den Jahren zuvor.

In seiner Ansprache vor dem Ostersegen erinnerte Papst Franziskus an die verschiedenen Krisenherde auf der Welt, insbesondere im Nahen Osten und Afrika, aber auch auf der Koreanischen Halbinsel und bat:

„Um Frieden für die ganze Welt, die immer noch von der Gier nach schnellem Profit geteilt ist, die verwundet ist vom Egoismus, der das menschliche Leben und die Familie bedroht, vom Egoismus, der den Menschenhandel fortsetzt, die in diesem 21. Jahrhundert am weitesten verbreitete Sklaverei. Um Frieden für die ganze Welt, die von der Gewalt im Zusammenhang mit dem Rauschgifthandel und von der ungerechten Ausbeutung der natürlichen Ressourcen geplagt wird! Friede für diese unsere Erde! Der auferstandene Jesus bringe Trost den Opfern der Naturkatastrophen und mache uns zu verantwortungsbewussten Hütern der Schöpfung.“

Es sei ihm ein Anliegen, so Papst Franziskus, die Frohe Botschaft, die die Auferstehung Jesu bedeute, allen zu verkünden. Sie solle in jedes Haus, in jede Familie gelangen, insbesondere aber dorthin, wo mehr Leid herrscht, in die Krankenhäuser, in die Gefängnisse…

„Vor allem möchte ich, dass sie in alle Herzen gelange, denn dort will Gott diese Frohe Botschaft hineinsäen: Jesus ist auferstanden; es gibt Hoffnung für dich, du bist nicht mehr unter der Herrschaft der Sünde, des Bösen! Gesiegt hat die Liebe, gesiegt hat die Barmherzigkeit! Stets siegt die Barmherzigkeit Gottes!“

Was bedeute nun, fragte Franziskus in seiner Ansprache, das Ereignis der Auferstehung? Es bedeute, dass die Liebe Gottes stärker sei als das Böse und als der Tod selbst; es bedeute, dass die Liebe Gottes unser Leben umwandeln, die Wüste, die sich in unserem Herzen befindet, zum Erblühen bringen könne. Christus habe durch seinen Tod und seine Auferstehung der Menschheit eine Zukunft der Hoffnung aufgetan:

„Liebe Brüder und Schwestern, Christus ist ein für allemal und für alle gestorben und auferstanden, aber die Kraft der Auferstehung, dieser Übergang von der Knechtschaft des Bösen zur Freiheit des Guten muss sich in jeder Zeit vollziehen, in den konkreten Räumen unseres Lebens, in unserem täglichen Leben. Wie viele Wüsten muss der Mensch auch heute durchqueren. Vor allem die Wüste in ihm selbst, wenn das Bewusstsein fehlt, Hüter all dessen zu sein, was der Schöpfer uns geschenkt hat und schenkt. Aber die Barmherzigkeit Gottes kann auch das trockenste Land erblühen lassen, kann selbst ausgetrocknete Gebeine wieder lebendig machen (vgl. Ez 37,1-14).

Im Anschluss an seine Ansprache erteilte der Papst den anwesenden Pilgern, aber auch allen Gläubigen, die das Ereignis vor dem Fernseher, Radio, oder im Internet mitverfolgten, seinen Ostersegen.

(rv 31.03.2013 cs)







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