2013-03-28 15:14:48

Argentinien: „Franziskus ist wie ein Vater“


RealAudioMP3 In Buenos Aires, der Stadt, in der Kardinal Jorge Mario Bergoglio bis zu seiner Wahl zum Papst Erzbischof war, war dieser als einfacher und ruhiger Mann bekannt und die Erinnerung an ihn ist sehr lebendig. Die Journalistin Teresa Fantasia, die wie Papst Franziskus italienische Wurzeln hat und schon lange in Buenos Aires lebt und arbeitet, berichtet im Gespräch mit Radio Vatikan von dem Stadtviertel „Flores“, in dem Jorge Mario Bergoglio geboren wurde:

„Es ist ein sehr schönes Quartier und jetzt haben wir auch noch herausgefunden, dass Papst Franziskus hier geboren wurde. Ich lebe seit 32 Jahren hier, und zu erfahren, dass er 300 Meter entfernt von meinem Haus zur Welt kam, das war eine riesige Überraschung für mich. Ich traf ihn oft, wenn ich zur Messe in der Kirche San José de Flores ging, nur vier Häuserblöcke entfernt.“

Und wie hat die Journalistin den jetzigen Papst in Erinnerung?

„So, wie er auch war, als er sich auf der Loggia des Petersplatzes gezeigt hat. So spricht er immer, mit sehr viel Demut und Einfachheit. Seine Predigten sind wirklich sehr bewegend, denn er erhebt nie die Stimme. Er spricht immer so ruhig und still, wie ein Vater, der zu seinen Kindern spricht.“

Die Menschen am Rande der Gesellschaft hätten dem Papst schon während seiner Zeit in Buenos Aires sehr am Herzen gelegen, das wisse dort jeder.

„Er lebte nicht im Bischofspalast, sondern in einer kleinen Wohnung, und oft ging er zu Fuß. Wenn er eine Messe in einem anderen Viertel feiern sollte, wollten sie ihm oft ein Auto schicken, doch er nahm lieber den Zug oder den Bus. Und er ging auch in die Viertel der Armen. Er machte dort eine Pause, trank einen Mate – ein typisches Getränk hier – gemeinsam mit den Armen. Einmal ist er sogar über Nacht als Wächter in einer Slumsiedlung geblieben, deren Häuser abgerissen werden sollten. So wollte er die Menschen unterstützen und ihnen Mut machen.“

Als italienische Einwanderin in Argentinien fühle sie sich dem Papst besonders verbunden, so die Journalistin:

„Ich sage immer, dass ich zur Generation der ‚Schiffskinder’ gehöre, über die man nur sehr wenig redet. Ich war sieben, als wir mit dem Schiff nach Buenos Aires kamen. So, wie Papst Franziskus, er ist ja auch Sohn einer Einwandererfamilie. Deshalb kennt er die Leiden und die Diskriminierungen von uns Einwanderern sehr gut."

(rv 28.03.2013 sta)








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