Die meisten katholischen Gemeinden in Israel, den Palästinensergebieten, Jordanien
und Zypern werden die Karwoche nicht in diesen Tagen begehen, sondern nach dem von
den orthodoxen Gemeinden befolgten Julianischen Kalender in der ersten Maiwoche. Dies
geschieht auf der Grundlage eines im Oktober 2012 von der katholischen Bischofskonferenz
des Heiligen Landes gefassten Beschlusses. Er legt fest, dass die Katholiken des lateinischen
Ritus und die verschiedenen orientalischen Riten künftig Ostern gemeinsam mit den
orthodoxen Kirchen nach dem Julianischen Kalender feiern. Die Festlegung des Datums
für Ostern nach dem Julianischen Kalender (dieses Jahr am 5. Mai) soll bereits dieses
Jahr „ad experimentum“ fast im ganzen Heiligen Land stattfinden. Ausnahmen sind Jerusalem
und Bethlehem, wo weiterhin nach dem Gregorianischen Kalender gefeiert wird. Damit
wird zum einen den Vorschriften des für die Heilige Stadt geltenden „Status Quo“-Systems
der Religionsgemeinschaften Genüge getan. Zum anderen geschieht es aus Rücksicht auf
die zahlreichen Pilger und Touristen, die aus aller Welt an Ostern nach Jerusalem
und Bethlehem kommen wollen. Die Vereinheitlichung des Datums für das Osterfest für
Christen verschiedener Konfessionen – die bereits seit Jahrzehnten in Jordanien und
Zypern stattgefunden hat – stößt auf Zweifel bei einigen maronitischen Bischöfen.
Bis zum Jahr 2015 soll die Vereinheitlichung unter anderem auch auf der Grundlage
von Anweisungen des Heiligen Stuhls bestätigt oder modifiziert werden. (rv/zenit
26.03.2013 sk)