2013-03-26 11:41:34

Karwoche in Libyen: „Eine Lektion in Demut“


RealAudioMP3 Keine Angst vor der Karwoche: Die libyschen Katholiken wollen diese Woche an das Leiden, den Tod und die Auferstehung Jesu erinnern, ohne sich von islamischen Fanatikern einschüchtern zu lassen. Dabei ist es im Februar und März zu Angriffen auf Kirchen im Raum Bengasi gekommen; schon zuvor haben katholische Ordensleute wegen Morddrohungen das Land verlassen, und einem Bischof wurde geraten, für eine Zeit lang abzutauchen. John Newton von „Kirche in Not“ erklärt:

„Die größte Herausforderung, mit der die Christen in der Region konfrontiert sind, ist die Feindlichkeit, die jedem öffentlichen Zeigen ihrer religiösen Symbole entgegenschlägt. Menschen, die versuchen, christliche Literatur in Umlauf zu bringen, werden verhaftet, einige koptisch-orthodoxe Kirchen sind sogar angegriffen worden. Zum Glück ist die katholische Kirche bisher von solchen Attacken verschont geblieben; sie kann für den Moment ungestört ihre karitativen und pastoralen Aktivitäten fortführen, trotz der sehr instabilen Lage des Moments.“

Aber große Kar- und Osterfeierlichkeiten könnten natürlich von manchen islamistischen Heißköpfen in Libyen als Provokation aufgefasst werden. Die Katholiken wollen trotzdem nicht in ihrer Heiligen Woche die Köpfe einziehen, sagt Newton. Er hat mit Bischof Sylvester Magro von Bengasi darüber gesprochen.

„Ich habe Bischof Magro vor allem gefragt: Haben Sie sich auch auf Überfalle oder Angriffe in der Karwoche vorbereitet, gibt es stärkere Sicherheitsvorkehrungen? Aber er war sehr erstaunt über dieses Nachfragen, er sah die Sache sehr stoisch: Die Kirche leiste ein stilles Zeugnis und vertraue ansonsten auf Gott, damit werde sie weitermachen. Es war eine Lektion in Demut, das von ihm zu hören. Diese Ruhe und dieses Gottvertrauen scheint die Katholiken in Libyen durch diese schwierige Lage hindurchzutragen.“

(rv 26.03.2013 sk)









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