2013-03-25 11:09:57

Schwarzer Rauch über Damaskus


RealAudioMP3 Der neue Papst ist eine Friedenshoffnung: auch für das gemarterte Syrien. Der Nuntius in Damaskus, Erzbischof Mario Zenari, hofft geradezu verzweifelt, dass die Wahl von Franziskus auch irgendetwas Gutes für Syrien bringen könnte. Im Gespräch mit Radio Vatikan zieht Erzbischof Zenari einen Vergleich zwischen dem weißen Rauch nach dem Konklave und der Lage in Syrien:

„Wenn wir von den Bildern ausgehen, die wir in den letzten Tagen gesehen haben, dann können wir sagen: Hier in Syrien kommt immer nur schwarzer Rauch, was den Frieden betrifft. Seit zwei Jahren schon sehen wir hier jeden Tag dicke, schwarze Rauchsäulen Hunderte von Meter in den Himmel aufsteigen. Sie sind die Folge von Explosionen und Bombardements.“

Er freue sich darüber, dass der neue Papst sich den Frieden zum Programm gemacht hat, so der Nuntius in Damaskus. Aufgehorcht habe er, als Franziskus in seiner Rede an Diplomaten am letzten Freitag formuliert habe, es gebe keinen echten Frieden, wenn jeder immer nur auf seinem Recht bestehe und nicht an das Wohl der anderen denke.

„Da denke ich spontan: Wie naheliegend ist doch die Versuchung, durch Gewalt zum Sieg zu kommen! Mit Gewalt lässt sich alles zum Schweigen bringen. Aber unter der Asche gehen der Konflikt und der Hass trotzdem weiter. Wichtig ist nicht, den Krieg zu gewinnen, sondern den Frieden zu erringen! Und dieses Ziel erreicht man natürlich nur gemeinsam: Es ist ein harter, langer und gewundener Weg, der großen Mut verlangt, aber es gibt gar keine anderen Wege. Es ist ein Weg, der die Suche nach guten Kompromissen verlangt – aber das bedeutet letztlich nicht verlieren, sondern gewinnen!“

Der heilige Franz von Assisi sei als Mann des Friedens unter Christen wie unter Muslimen bekannt, so Erzbischof Zenari. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts sei der „Poverello“ ins Heilige Land gereist und habe mit dem Sultan gesprochen: ein Friedensvorbild auch für heute.

„Dieser Heilige ist auch hier bekannt und wird auch hier verehrt, auch weil die Franziskaner schon seit Jahrhunderten im Heiligen Land und auch in Syrien präsent sind. Jetzt hoffen wir auf den Dienst von Papst Franziskus; gerade hier in Syrien setzen viele große Erwartungen in ihn.“

(rv 25.03.2013 sk)








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