2013-03-25 11:01:31

Frankreich: Hoffen auf ein Scheitern der „Ehe für alle“


RealAudioMP3 Schon wieder sind an diesem Sonntag in Frankreich Hunderttausende von Menschen gegen die gesetzliche Anerkennung der gleichgeschlechtlichen Ehe auf die Straße gegangen. Sie forderten den sozialistischen Präsidenten François Hollande auf, das Vorhaben fallenzulassen, das eines seiner zentralen Wahlversprechen war. Um die Demonstranten am Betreten des Prachtboulevards Champs-Elysées zu hindern, setzte die Polizei mehrmals Tränengas ein. Zuletzt hatten vor einer Woche nach Polizeiangaben 340.000 Menschen, nach Veranstalterangaben eine Million gegen die so genannte „Ehe für alle“ protestiert. France de Lantivy war eine der Veranstalterinnen der Demo von diesem Sonntag; sie sagte im Gespräch mit Radio Vatikan:


„Die Demonstration ging vom Triumphbogen im Stadtviertel La Défense bis zum Triumphbogen (an den Champs-Elysées): Die Hauptstadt war wirklich bis zum Rand gefüllt mit Menschen; wir waren so viele, dass wir nicht mehr marschieren, sondern nur noch stehen bleiben konnten. Alle hörten den Rednern zu, darunter Staatsanwälten, Juristen, adoptierten Personen, die die negativen Folgen einer so genannten ,Ehe für alle‘ von allen Seiten beleuchteten. Es war wie eine riesige Open-Air-Konferenz: Über eine Million Menschen haben das Gesetzesvorhaben deutlich verurteilt.“

Das Ehe-für-alle-Vorhaben führe zur Verwirrung der Begriffe, so Frau de Lantivy; die Verschiedenheit von Mann und Frau, aber auch, dass sie komplementär seien, werde dabei nicht mehr wahrgenommen.

„Natürlich haben wir eine Hoffnung, die immer reeller wird, nämlich dass Präsident François Hollande dieses Gesetzesprojekt doch noch zurücknehmen könnte. Über eine Million Menschen kommen nicht grundlos zusammen! Außerdem ist das Projekt ja bislang nur durch die Nationalversammlung gekommen, aber jetzt muss noch der Senat darüber befinden, und die Senatoren sind mit diesem französischen Volk konfrontiert, das in dieser Angelegenheit auf die Straße geht und sich immer stärker formiert. Ich habe auf den Straßen von Paris Menschen jeder Religion und aller möglichen Herkunft gesehen, Menschen jeden Alters – ein breites Prisma der französischen Gesellschaft hat da in Paris demonstriert!“

Der Pariser Senat wird sich ab dem 4. April in öffentlicher Sitzung mit dem Gesetzesvorhaben beschäftigen; die Regierung hofft, das Projekt bis zum Beginn der Sommerferien unter Dach und Fach zu haben. Die Gegner der „Ehe für alle“ fordern hingegen eine Volksabstimmung über das Thema.

(rv 25.03.2013 sk)









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