Historisches Treffen von Benedikt und Franziskus

Historische Begegnung zweier Päpste – eines amtierenden und eines emeritierten: An diesem Samstag traf Papst Franziskus den emeritierten Papst Benedikt XVI. in Castelgandolfo. Vor dem Abflug in Richtung päpstlicher Sommersitz stand für Franziskus noch um 10.00 Uhr ein Treffen im Vatikan mit Ibrahim Isaac Sidrak, dem koptisch-katholischen Patriarchen von Alexandrien, auf dem Programm. Um 12.10 Uhr kam Franziskus dann in den Albaner Bergen an. Benedikt XVI. empfing seinen Nachfolger in Castelgandolfo am Hubschrauber-Landeplatz, dabei waren auch der Bischof von Albano, Marcello Semeraro, und Saverio Petrillo, der Direktor der päpstlichen Villen [Anlagen außerhalb Roms]. Der emeritierte und der amtierende Papst begaben sich danach gemeinsam im Auto zum Apostolischen Palast von Castelgandolfo, wo zunächst ein privates Treffen in der Bibliothek und danach ein Mittagessen auf dem Programm stehen. Der Rückflug von Papst Franziskus Richtung Vatikan findet am Nachmittag statt.

Eine Bekanntgabe inhaltlicher Details zu der Begegnung gab es nicht, da es sich um ein privates Treffen handelt.

Joseph Ratzinger und Jorge Mario Bergoglio kennen sich seit vielen Jahren und sind sich in den letzten acht Jahren bei verschiedenen Gelegenheiten begegnet, im Vatikan und auch in Lateinamerika. Auch haben beide Bücher des jeweils anderen gelesen. Seit der Papstwahl hat Franziskus Benedikt XVI. mehrere Male gewürdigt, er dankte ihm persönlich und lobte sein Wirken. In seiner allerersten Ansprache als Papst von der Mittelloggia des Petersdoms dankte Franziskus seinem Vorgänger, in seiner ersten Ansprache an das Kardinalskollegium dankte er ihm erneut und zitierte Hölderlin auf deutscher Sprache, an diesem Freitag noch ging er auf den von Benedikt/Ratzinger geprägten Begriff „Diktatur des Relativismus“ ein. Seit der Papstwahl hat Franziskus Benedikt XVI. zwei Mal angerufen: Am Tag der Papstwahl und am Tag der offiziellen Amtseinführung als Papst. Benedikt XVI. hatte sein Gebet für die Papstwahl und bedingungslosen Gehorsam gegenüber dem neuen Papst versprochen.

Bergoglio hatte bereits bei der Papstwahl 2005 als aussichtsreicher Kandidat für das Papstamt gegolten.

(rv 23.03.2013 pr)