2013-03-21 11:25:32

Zehn Jahre nach Kriegsbeginn im Irak: Frieden nur ohne die Waffen


RealAudioMP3 Genau zehn Jahre ist es her, dass US-amerikanische Truppen am 20. März 2003 mit Bombardierungen der irakischen Hauptstadt Bagdad die Invasion des Landes und den Sturz Saddam Husseins vorbereiteten. Ein Tag, der im heutigen Irak kein Grund für Feien ist, zu sehr ist das Land von Konflikten und Spaltungen getroffen. Die Unsicherheit sei das prägende Element im Land, berichtet der chaldäische Patriarch und Erzbischof von Bagdad, Louis Sako, im Gespräch mit Radio Vatikan. Seit dem Krieg seien 112.000 Zivilisten umgekommen, es ginge um ökonomische Interessen, vor allem um Öl.

„Der Krieg hat uns nur Schlechtes gebracht. Wir haben grausame Erfahrungen mit Kriegen, es gab eigentlich immer Krieg im Irak. Die Truppen vor zehn Jahren sind aber nicht gekommen, um Demokratie zu bringen. Das geht ja auch gar nicht, Demokratie muss wachsen, sie kann nicht von jemand anderem auferlegt werden. Man muss die Menschen bilden für die Demokratie.“

Man könne das am arabischen Frühling sehen: Nach ersten Aufbrüchen würden jetzt überall hin Waffen verkauft, auch von den USA. Frieden aber erreicht man nicht mit Waffen, sondern nur mit Dialog. Den Frieden schaffe der Irak nur ohne den Krieg.

„Ich habe vor zwei Dingen Angst: Zum einen, dass das Land sich spaltet. Aber ich habe auch davor Angst, dass ohne die Freiheit der Menschen und ohne Sicherheit die Menschen das Vertrauen in die Zukunft verlieren – vielfach haben sie es schon. Wenn das so weitergeht, dann gehen die Christen weg. Die internationale Gemeinschaft hat eine sehr große Verantwortung für unsere Länder“

Zuerst müssten sie aber die Kultur verstehen und wie die Menschen dächten, so Sako. Aber auch von innen her brauche es Aufbrüche, in diesem Sinne beteilige sich auch die Kirche:

„Ich werde eine Initiative vorstellen, die der Versöhnung der Regierung dienen soll. Wenn die Regierung zusammen arbeitet, wird das auch auf der Straße Wirkung zeigen. Wenn sie die Anliegen der Menschen vertreten und die Menschen Vertrauen haben, dann bleiben auch die Christen im Land und beteiligen sich an der Entwicklung des Landes.“

(rv 21.03.2013 ord)







All the contents on this site are copyrighted ©.