Politiker bei der Amtseinführung: „Eine Grundhaltung der Spannung ist da“
Zur Amtseinführung
des Papstes war international reichlich politische Prominenz vertreten, Österreichs
Bundespräsident Fischer zum Beispiel und Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel waren
gekommen, daneben viele andere wie die katholischen Politiker Bundesminister Philipp
Rösler, Ministerpräsident Winfried Kretschmann und viele andere. Bewegend sei die
Amtseinführung des Papstes gewesen, wie überhaupt die gesamten ersten Tage seines
Pontifikates. So äußerte sich die Bundeskanzlerin nach der Messfeier. Der Papst spreche
die Menschen „ganz direkt, in einer verständlichen und einfachen Sprache“, an.
„Ich
hoffe, dass die Auswirkungen nicht nur für die katholischen Christen von großer Bedeutung
sein werden, sondern auch für das Christentum insgesamt auf der Welt und für die Rolle
der Religionen. Ich finde, gerade das Wort „Barmherzigkeit“, das in den letzten Tagen
eine große Rolle gespielt hat, ist für uns alle wichtig, egal welchen Glaubens wir
sind. Deshalb ist es für mich eine große Freude und auch eine große Ehre gewesen,
heute hier dabei zu sein.“
Gut zugehört hat auch die Generalsekretärin
der SPD, Andrea Nahles. Sie sieht auch schon erste Entwicklungen, die für die deutschsprachigen
Kirchen bedeutsam sein könnten.
„Als grundsätzlich gibt es so etwas wie
eine hoffnungsvolle Erwartung, sowohl in den Ortskirchen und in den politischen Zirkeln
habe ich das auch gehört. Man erwartet jetzt keine Wunder, was jetzt die Reformen
angeht. Was aus deutscher Perspektive jetzt sicherlich gut wäre, ist dass die Ortskirchen
jetzt vielleicht etwas mehr Selbstständigkeit bekommen, was hält man auch für realistisch,
ich selber auch. Wenn das nicht ein lateinamerikanischer Papst schafft, wer dann?
So ist die Stimmung. Alle sind jetzt gespannt, eine Grundhaltung der Spannung ist
da.“
Besondere Aufmerksamkeit hat der Satz Papst Franziskus über die Kirche
der Armen, Kirche für die Armen bei Nahles gefunden, so ganz neu sei das aber nicht.
„Das
ist aber in Johannes Paul II. schon angelegt, so habe ich ihn auch immer gehört. Ich
finde das auch glaubwürdig, die katholische Kirche ist eine Weltkirche und mir gefällt
das gut. Ich habe mich total gefreut, dass der Papst den Namen Franziskus gewählt
hat. Das ist ein den Armen zu gewandter Name, und das wird bisher auch durch alles
eingelöst, was er bisher gesagt hat. Da legt der Papst einen Schwerpunkt auf soziale
Gerechtigkeit. Sie werden sich sicherlich nicht wundern, dass eine deutsche Sozialdemokratin,
die auch noch Katholikin ist, das gut findet.“