Mit Hirtenbriefen informieren einige deutsche Bischöfe die Gläubigen in ihren Diözesen
über die Papstwahl und die Person Papst Franziskus'. So hofft der Freiburger Erzbischof
und Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, etwa auf einen
belebenden Neuanfang in der Kirche. In einem Hirtenbrief zur Wahl des neuen Papstes,
der am Sonntag in allen Gottesdiensten der Erzdiözese Freiburg verlesen werden soll,
betont Zollitsch, mit der Entscheidung für den Namen Franziskus stelle der neue Papst
seine Amtszeit unter die besondere Fürsprache des Franz von Assisi und damit unter
die eines der bekanntesten und beeindruckendsten Heiligen.
Um den Weg zu finden,
den die Kirche in die Zukunft gehen solle, braucht es laut Zollitsch „die Rückbindung
an Gott, die Zeit zu Stille und Gebet“. Dies habe Papst Franziskus gleich zu Beginn
deutlich gemacht. Zollitsch gibt in seinem Hirtenbrief zu bedenken, dass der neue
Papst die Vielzahl der an ihn gerichteten Erwartungen nicht alle werde erfüllen können.
Ausdrücklich fordert Zollitsch die Christen auf, eine von Papst Franziskus
in seiner ersten Ansprache ausgesprochene Einladung anzunehmen, und zitiert die entsprechende
Äußerung des neuen Papstes: „Gehen wir gemeinsam den Weg, den Weg der Geschwisterlichkeit,
der Liebe, des gegenseitigen Vertrauens! Und beten wir immer füreinander; beten wir
für die ganze Welt, damit sich ein gutes Miteinander entwickelt!“
Marx:
„Zeit neuer Zuversicht“
Als eine „Zeit lebendiger Kirchengemeinschaft
und neuer Zuversicht" hat der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard
Marx, die vergangenen Wochen erlebt. „Wir durften erfahren, wie weltumspannend die
katholische Kirche ist und wie sehr sie eine große Familie Gottes sein darf“, schreibt
Marx in einem Hirtenbrief zur Wahl von Papst Franziskus. Der Rückblick auf das „große
Pontifikat“ von Benedikt XVI. und dessen Amtsverzicht machen laut Marx deutlich, „welche
Erwartungen, Herausforderungen und Belastungen auf jeden Papst zukommen. Würden wir
es nur menschlich sehen, dann wäre das Amt eine strukturelle Überforderung für jeden
Menschen.“
Heute stehe die Kirche nun laut Marx „in der Verantwortung, die
Zeichen der Zeit im Licht des Evangeliums zu deuten". Dies habe bereits das Konzil
deutlich gemacht. „Das heißt: Wir müssen uns herausfordern lassen von den Problemen
und Umbrüchen, in denen wir leben.“