Wie Benedikt XVI. im Jahr 2005 hat auch Papst Franziskus der jüdischen Gemeinde Roms
zu Beginn seines Pontifikates seine Verbundenheit zugesichert. „Auf den Schutz des
Allerhöchsten vertrauend, hoffe ich lebhaft, zu jenem Fortschritt beitragen zu können,
den die Beziehungen zwischen Juden und Katholiken ausgehend vom Zweiten Vatikanischen
Konzil erfahren haben, in einem Geist der erneuerten Zusammenarbeit und im Dienst
einer Welt, die nach dem Willen des Schöpfers immer harmonischer sein kann.“ Das schreibt
Franziskus in einem Brief an den römischen Oberrabbiner Riccardo Di Segni, den die
jüdische Gemeinde am Donnerstag veröffentlichte. Das Schreiben ist auf den Tag der
Papstwahl am Mittwoch datiert.
Di Segni äußerte sich erfreut über den päpstlichen
Gruß. „Ich sehe, dass auf diese Weise die von Benedikt XVI. verfolgte Linie weitergeführt
wird“, sagte er Journalisten. Besonders begrüßte er den Bezug auf das Zweite Vatikanum:
„Das ist die Basis für alle Fortschritte, die die Kirche in den vergangenen vier Jahrzehnten
gemacht hat.“ Die jüdische Gemeinschaft habe von dem neuen Papst „einen positiven
Eindruck“. Der Oberrabbiner erinnerte daran, dass auch Benedikt XVI. sofort nach seiner
Wahl einen Brief an die jüdische Gemeinde seiner Bischofsstadt gesandt habe.