2013-03-11 16:04:09

Pakistan: Bischöfe beschuldigen Behörden nach Pogrom


Die pakistanischen Bischöfe machen die Behörden für den jüngsten Gewaltausbruch gegen Christen in der Stadt Lahore verantwortlich. Die Provinzregierung und die Polizei hätten Ausschreitungen in der christlichen „Joseph Colony“ nicht verhindert, teilte die Menschenrechtskommission der Pakistanischen Bischofskonferenz dem vatikanischen Pressedienst Fides am Montag mit. Den Angaben nach wurden bei dem Angriff einer wütenden Menschenmenge 178 Häuser zerstört; 200 Familien seien betroffen. Am Samstag hatten laut Medienberichten etwa 3.000 Muslime die „Joseph Colony“ attackiert. Auslöser war die Beschuldigung, ein Christ habe sich abfällig über den Propheten Mohammed geäußert. Rund 150 Randalierer sollen inzwischen verhaftet worden sein. In der Vergangenheit hatten religiöse Fanatiker Gewalt gegen Christen immer wieder mit dem pakistanischen Blasphemiegesetz gerechtfertigt, das die Verunglimpfung des Islam unter Strafe stellt.

Die bischöfliche Kommission „Gerechtigkeit und Frieden“ verlangte von der Regierung der Provinz Punjab Maßnahmen gegen einen Missbrauch des Blasphemieparagrafen und einen besseren Schutz der christlichen Minderheit. „Wenn die Regierung den Christen in der Vergangenheit Rechtsgarantie gegeben und administrative Reformen eingeleitet hätte, wäre die Tragödie nicht passiert“, so die Kommission.

(fides/kna 11.03.2013 mg)







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