Der Wahlsieg von Uhuru Kenyatta bei den Präsidentschaftswahlen schürt die Angst vor
neuen ethnischen Unruhen in dem Land. Kenyatta, bisheriger Vize-Ministerpräsident,
ist an diesem Sonntag von der nationalen Wahlkommission als Sieger ausgerufen worden;
er habe seinen Konkurrenten Raila Odinga mit 50,07 Prozent der Stimmen ausgestochen,
hieß es. Der unterlegene Kandidat will das Ergebnis jedoch nicht akzeptieren: Odinga,
bisheriger Regierungschef in Nairobi, sprach von „massiver Wahlfälschung“. Sein Lager
habe „viele Unregelmäßigkeiten im Auszählungsprozess“ festgestellt, er werde deshalb
„in Kürze“ Klage gegen das Ergebnis einreichen. Zugleich rief Odinga seine Anhänger
zur Ruhe auf: „Jegliche Gewalt würde jetzt das Land für immer zerstören.“ Im Jahr
2007 hatte es nach der Präsidentenwahl in Kenia massive Gewalt gegeben. Odinga und
der jetzt aus dem Amt scheidende und damals von Kenyatta unterstützte Mwai Kibaki
fochten damals einen Machtkampf aus. Bei den ethnisch motivierten Unruhen in Folge
der Wahlen starben damals mehr als tausend Menschen, hunderttausende flohen. (or/diverse
10.03.2013 pr)