2013-03-04 14:25:59

Kenia: Mehrere Tote bei Unruhen während der Wahl


RealAudioMP3 Begleitet von schweren Ausschreitungen hat an diesem Montag in Kenia die Präsidentenwahl begonnen. Nach Angaben der Nachrichtenagentur afp wurden bei Gewalttaten am Rande der Wahlen zwölf Personen getötet. Unter den Toten seien sechs Polizisten und sechs Angreifer, teilte die Polizei mit. Die Anschläge ereigneten sich in der Küstenregion des Landes kurz vor Öffnung der Wahllokale.

Die Wahl ist die erste Abstimmung seit den blutigen Unruhen nach den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen im Jahr 2007, in deren Verlauf mehr als tausend Menschen getötet wurden und über eine halbe Million flüchteten. Wie die Kenianer vor diesem Hintergrund die aktuellen Wahlen erleben, darüber hat Radio Vatikan mit dem Comboni-Pater Paulino Mondo gesprochen, der Pfarrer in Nairobi ist:

„Was 2007 passiert ist, ist wahr, aber mir scheint, dass wir mittlerweile die Hälfte der damaligen Probleme gelöst haben. Und man muss gar nicht nur nach Kenia schauen, auf der ganzen Welt gibt es Leute, die sich schlecht benehmen. Wir hier sind auf den Frieden vorbereitet und dabei haben wir auch die katholische Kirche stark einbezogen. Auch wenn es Probleme gibt, glauben wir deshalb, dass es keinesfalls wieder so sein wird, wie vor fünf Jahren.“

Knapp 15 Millionen Wahlberechtigte sind aufgerufen, einen Präsidenten und ein Parlament zu wählen. Acht Kandidaten bewerben sich um das Amt des Staatschefs. Die größten Chancen auf das höchste Amt im Staat haben Ministerpräsident Raila Odinga und Ex-Finanzminister Uhuru Kenyatta. Der ist allerdings vom Weltstrafgericht in Den Haag angeklagt, weil er nach den Wahlen 2007 zu Gewalt angestiftet haben soll. An den Unruhen damals sollen auch viele Jugendliche beteiligt gewesen sein, die keine Arbeit hatten und auf der Straße leben mussten. Damit sich das nicht wiederholt, ist auch die Kirche aktiv:

„Wir haben sehr viele Mikro-Kredit-Projekte gestartet, nicht nur in unserer Gemeinde, sondern im ganzen Bistum Nairobi. Die Don Bosco-Missionare, die sehr viele technische Schulen haben, wurden ebenfalls einbezogen, um das Problem zu lösen. Viele Jugendliche haben jetzt einen Job. Jugendarbeitslosigkeit ist nicht nur ein Problem der Regierung, sondern auch der Kirche. Ich hoffe, dass die Jugendlichen jetzt ruhig bleiben.“

Pater Mondo hofft auch, dass die Politiker, die gewählt werden, sich hinterher auch an ihre Wahlversprechen halten. Viele würden Arbeit, ein gutes Leben und Sicherheit versprechen – und das später vergessen. Hier sei jeder einzelne aufgefordert, daran zu erinnern, dass man seine Versprechen halte müsse, um das Leben der Menschen zu verändern.

Das Wahlergebnis soll bis zum 11. März bekanntgegeben werden. Erreicht kein Politiker die absolute Mehrheit, wird es am 11. April eine Stichwahl geben.

(rv/afp 04.03.2013 sta)








All the contents on this site are copyrighted ©.