Kard. Maradiaga: „Kirche muss gegen Materialismus einstehen“
Nicht materielle Dinge
sollten im Zentrum des Menschen stehen, sondern Gott. Davon ist der Präsident von
Caritas Internationalis, Kardinal Óscar Andrés Rodríguez Maradiaga überzeugt. Die
Gespräche vor der Papstwahl seien sehr wichtig, um die Brennpunkte innerhalb der Kirche
zu erörtern aber auch, um die Probleme der Gesellschaft in der Gegenwart zu diskutieren.
Der Kardinal, der selber am Konklave teilnehmen wird, sagt im Gespräch mit Radio Vatikan:
„Es geht vor allem um die Frage nach dem Glauben. Wir sind ja im „Jahr
des Glaubens“ und da geht es doch gerade um den Kernbereich des kirchlichen Dienstes
für die Menschen. Das ist unsere Mission heute. Wie bereits Paul VI. sagte, die Kirche
ist da, um den Menschen die Frohe Botschaft zu verkünden. Doch wir leben heute in
einer Welt, in der diese Botschaft oftmals ignoriert wird.“
Kardinal Maradiaga
kritisierte vor allem den heutigen Materialismus, der schlimmer sei als jener, den
der Marxismus propagierte.
„Das ist meine feste Überzeugung. Der Materialismus
des Geldes stellt dieses Mittel ins Zentrum des Lebens. Es geht dann nur darum, so
viel Geld wie möglich in kürzester Zeit zu haben und das auch unter Akzeptanz von
kriminellen Handlungen. Gott spielt in einem solchen Kontext keine Rolle. Unsere Rolle
als Gläubige – und somit als Kirche – besteht darin, Gott wieder in den Mittelpunkt
zu stellen und zu verkünden, dass er die Welt liebt.“
Kardinal Mardiaga
ist Erzbischof von Tegucigalpa in Honduras und seit 2007 Präsident von Caritas Internationalis.