2013-03-02 12:23:13

Dem. Rep. Kongo: Tausende flüchten aus Nordkivu


RealAudioMP3 Die Kämpfe im Ostkongo gehen weiter: In der Region um Nordkivu starben in den vergangenen Tagen mindestens 36 Menschen bei Kämpfen zwischen der Armee und Rebellen. Die UNO warnt vor einem Flächenbrand in der gesamten Region. Bischöfe aus der Region rechnen mit tausenden Flüchtlingen, die vor der Gewaltwelle fliehen.

Erst vergangene Woche wurde in Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba ein Rahmenvertrag für Frieden und Stabilität im Kongo und in der Region gemeinsam mit zehn weiteren Staaten der Region unterschrieben. Dennoch gebe es keine Anzeichen für ein Ende der Gewalt. Dies sagt der kongolesische Bischof von Bokungu-Ikela, Fridolin Ambongo, gegenüber Radio Vatikan:

„Das Problem ist, dass die Rebellen gespalten sind. Es gibt mindestens zwei Fraktionen, die untereinander zerstritten sind. Dennoch darf dies nicht als Vorwand dienen, um das Friedensabkommen zu umgehen. Jeder muss sich daran halten. Was im Osten des Kongo geschieht, hat im ganzen Land Auswirkungen. Denn die gesamte Wirtschaft des Landes wird von den Kriegshandlungen beeinflusst und zwar auf negative Weise.“

Die Demokratische Republik Kongo ist etwa 6,5 Mal so groß wie die Bundesrepublik Deutschland. Der Konflikt im Ostkongo trifft vor allem auch die Außenpolitik der Regierung in Kinshasa. Denn von den Gefechten sind auch die unmittelbaren Nachbarländer Ruanda und Uganda betroffen.

„Der Konflikt hat zwei Aspekte: einerseits die internationale Ausrichtung, denn es sind ja mehrere afrikanische Länder direkt betroffen und andererseits geht es auch um den politischen Dialog im Kongo selber. Denn der einzige Lösungsweg ist im Kongo selber zu suchen.“

Die katholische Kirche spielte eine Schlüsselrolle bei der Beendigung des Bürgerkriegs im Jahr 2002. Etwa die Hälfte der Kongolesen sind Katholiken und die Bischofskonferenz wird von allen Seiten sehr respektiert, so Bischof Ambongo.

„Deshalb wollen wir auch beim Konflikt im Ostkongo unsere Stimme einbringen und mithelfen, eine Lösung zu finden. Wir sind da, um aufzupassen, was geschieht. Mit unserer Hilfe könnten Politiker auch sehen, wie man aus der Zwickmühle rauskommt.“

Der Bischof bleibt realistisch und schätzt die friedliche Wirkung des jüngsten Vertrags als gering ein, weil die Rebellen nicht mit am Verhandlungstisch saßen. Deshalb hoffe er, dass bei weiteren Gesprächen alle Konfliktparteien und Nachbarländer miteinander diskutieren.

(rv 02.03.2013 mg)








All the contents on this site are copyrighted ©.