„Es gibt eine Welle von Verbrechen aus Hass gegen Christen und die katholische Kirche
in Europa“. Dies äußerte der Beauftragte für Religionsfreiheit der Organisation für
Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, Massimo Introvigne, in einem Schreiben. Das
Wiener Beobachtungszentrum für Intoleranz und Diskriminierung gegen Christen habe
im vergangenen Jahr 67 Fälle von Verbrechen gegen das Christentum gezählt. Die Fälle
lassen sich in drei Kategorien aufteilen, so Introvigne: Zu einem Großteil (46 Fälle)
handele es sich um generell antichristliche Attacken auf Kirchen, Kapellen oder gegen
Geistliche. 15 Fälle betreffen Gewalt gegen Christen, die gegen die Abtreibung kämpfen
oder gegen die gleichgeschlechtliche Ehe. In sechs Fällen handele es sich um Vandalen-Akte
gegen Kirchen, die von ultrafundamentalistischen Islamischen Gruppen begangen wurden.
Der Bericht soll nun an die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit
in Europa (OSZE) weitergeleitet werden, die den jährlichen Bericht zu von Hass motivierten
Verbrechen erstellt. Die OSZE warne schon seit Jahren, dass solche Taten zunehmen.
Die Anzahl der Fälle sei viel zu hoch, um sie einfachem Rowdytum zuzuschreiben. Introvigne
ist sicher, dass es sich vielmehr um Hasskampagnen gegen die Kirche handele, die sich
noch stärker ausweiteten, wenn es um kontroverse Themen wie die gleichgeschlechtliche
Ehe in Frankreich gehe. Auch bei großen kirchlichen Ereignissen wie dem bevorstehende
Konklave könnten Extremisten ihrem Hass nicht nur in Beschimpfungen sondern auch in
Verbrechen Ausdruck verleihen.