Die katholische und die evangelische Kirche in Deutschland fordern eine unbürokratische
Aufnahme der syrischen Flüchtlinge. Dies äußerten die beiden Kirchen in einer gemeinsamen
Erklärung zum Ökumenischen Weltgebetstag an diesem Freitag, der unter dem Motto steht
„Ich war fremd – ihr habt mich aufgenommen.“
Der Vorsitzende der Migrationskommission
der Deutschen Bischofskonferenz, der Hildesheimer Bischof Bischof Norbert Trelle,
erinnerte daran, dass bereits über 850.000 Menschen aufgrund der gewaltsamen Auseinandersetzungen
in Syrien in die angrenzenden Länder geflohen seien. Gemeinsam mit dem Vorsitzenden
der Kammer für Migration und Integration der Evangelischen Kirche in Deutschland,
Kirchenpräsident Volker Jung, forderte Trelle, den syrischen Familien in der jetzigen
Situation schnelle und unbürokratische Hilfe zukommen zu lassen. Die beiden Geistlichen
schlugen vor, eine Aufnahme von Angehörigen gegebenenfalls auch außerhalb des regulären
Familiennachzugsverfahrens zu ermöglichen.
Hintergrund Seit über
100 Jahren gibt es die Weltgebetstagsbewegung. Jedes Jahr am ersten Freitag im März
feiern Menschen den Weltgebetstag - in über 170 Ländern weltweit. Anregungen für den
Gottesdienst werden jedes Jahr von Frauen aus einem anderen Land vorbereitet, in diesem
Jahr kommen sie aus Frankreich. Nicht nur die Mitglieder des internationalen und der
nationalen Vorbereitungskomitees gehören verschiedenen christlichen Konfessionen an.
Auch in vielen Gemeinden vor Ort arbeiten ökumenische Gruppen bei der Vorbereitung
und Durchführung zusammen. In der Gestaltung des Gottesdienstes werden die Botschaft
der Frauen und ihre jeweilige Lebenssituation lebendig. Im gemeinsamen Gebet entsteht
weltweit Solidarität von Frauen. Mit der Kollekte werden Frauenprojekte auf der ganzen
Welt gefördert.