Australien: Kardinal Pell kritisiert Papstrücktritt
Der australische Kardinal George Pell sieht im Amtsverzicht von Papst Benedikt XVI.
einen „besorgniserregenden Präzedenzfall“. „Leute, die etwa mit dem künftigen Papst
nicht einer Meinung sein werden, könnten eine Kampagne starten, um ihn zum Rücktritt
zu bewegen“, so Pell. Auch für die Amtszeit des scheidenden Papstes fand der Erzbischof
von Sydney in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview des australischen Senders
„Seven Network“ kritische Worte. Der Kardinal nannte Benedikt XVI. einen „brillanten
Lehrer“; jedoch habe zu dessen „starken Seiten“ nicht „das Regieren“ gehört.
Als
„höchst unwahrscheinlich“ charakterisierte Pell seine eigenen Chancen auf die Nachfolge
von Benedikt XVI. Ganz ausschließen wollte er dies jedoch nicht. „Es kann passieren
- ich bin ein Katholik, ich bin ein Bischof, ich bin ein Kardinal.“ Pell ist im Konklave
der einzige Kardinal aus Ozeanien. Er ist einer von 50 Wahlberechtigten, die auch
schon 2005 an der Wahl Benedikts XVI. teilnahmen. Insgesamt werden diesmal voraussichtlich
115 Kardinäle ins Konklave einziehen.