Im Vorfeld der Präsidentschafts- und Parlamentswahlen am 4. März wird Kenia von Gewalt
und Attentaten erschüttert. Wie das Hilfswerk „Kirche in Not“ berichtet, verschlechtere
sich die Stimmung zusehends. Die Gefahr bestehe darin, dass die sozialen und ethnischen
Spannungen zwischen der christlichen Mehrheit und der muslimischen Minderheit politisch
ausgenutzt werden. Terrororganisationen schmuggeln Waffen aus Somalia ein, und wollen
gewaltsame Auseinandersetzungen wie schon 2007 provozieren. Damals wurde Kenia wegen
des umstrittenen Ergebnisses der Präsidentschaftswahl zwei Monate lang von gewaltsamen
Konflikten gebeutelt. 1.200 Menschen starben und 600.000 wurden vertrieben. Immer
wieder kommt es zu Spannungen mit Nachbarstaaten wie Somalia. Im Norden des Landes
gibt es Lager mit über 500.000 somalischen Flüchtlingen, die radikale somalische Al-Shabaab
Miliiz stellt für die Christen in Kenia ein ernstes Problem dar. Im mehrheitlich muslimischen
Osten des Landes kam es 2012 verstärkt zu Terroranschlägen auf christliche Gemeinden.
Solche Angriffe haben sich gehäuft, seit die kenianische Regierung im Oktober 2011
beschlossen hatte, Soldaten nach Somalia zu senden, um dort den Aufstand der Al-Shabaab-Miliz
niederzuschlagen. Der kenianische Bischof Paul Darmanin sagt zu diesen Vorfällen:
"Die Kirchen werden zur Zielscheibe der Terroristen, weil sie leicht zu treffen sind,
doch die Motivation dieser Angriffe ist politisch begründet." Christen und Muslime
befänden sich nicht im Konflikt, beide Seiten hätten die Attentate verurteilt und
jeden Religionskrieg abgelehnt.