Kard. Meisner: Kirche befindet sich in einer schweren Krise
Die katholische Kirche steckt nach den Worten des Kölner Kardinals Joachim Meisner
in einer schweren Krise. Der Kölner Erzbischof hielt an diesem Dienstagmorgen die
Predigt vor den versammelten deutschen Bischöfen im Trierer Dom. Er ging auch auf
den Missbrauchsskandal und den Umgang zweier katholischer Krankenhäuser in Köln mit
einem Vergewaltigungsopfer ein. Da habe die Kirche einen großen Vertrauensverlust
erlitten. Dieser Verlust komme „aus unserem eigenen Versagen als Kirche“. In der „politischen
Großwetterlage unserer Gesellschaft“ werde dieses Versagen allerdings zusätzlich dramatisiert
und multipliziert, „als ob es nichts mehr anderes bei uns gäbe“. Trotzdem, so Meisner
weiter, müsse die Kirche standhaft gegenüber eine Gesellschaft bleiben, die glaube,
über christliche Wertevorstellungen verhandeln zu können. Als Beispiel nannte der
Kölner Kardinal die Debatte über gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften. „Es
ist nicht erlaubt, die Ehe anders zu definieren als Gemeinschaft von einem Mann und
einer Frau und in der Familie die Frucht der Ehe zu sehen.“ Auch gelte es, das menschliche
Leben „von der Empfängnis bis zum Sterben“ vor jeder Manipulation zu schützen.