Im Bundesstaat Madhya Pradesh ist es am Freitag zu heftigen Straßenkämpfen zwischen
Hindus und Muslimen gekommen. Die Polizei musste die Streitparteien gewaltsam trennen.
Grund ist laut der Agentur Apic ein umstrittener religiöser Schrein, den beide Parteien
für sich beanspruchen. Ursprünglich als Hindutempel gebaut, wurde er im 16. Jahrhundert
zur Moschee. Seit 2003 steht der Tempel an Dienstagen den Hindus zur Verfügung, an
Freitagen den Muslimen, an den übrigen Tagen den Touristen. Dieses Jahr fiel ein besonderer
hinduistischer Feiertag, der ebenfalls im Tempel gefeiert werden darf, auf den Freitag,
was zu Ausschreitungen führte. Bereits 1992 ist es in Indien zu heftigen interreligiösen
Kämpfen gekommen. Damals haben hinduistische Extremisten eine Moschee in Ayodhya in
Uttar Pradesh im Norden des Landes zerstört, bei den Unruhen starben bis zu 2.000
Menschen.