seid willkommen heute morgen, die ihr als Pilger nach Rom gekommen
seid, um eure Verbundenheit mit dem Apostolischen Stuhl auszudrücken. Ich freue mich
über die Großzügigkeit und den Sinn für die kirchliche Gemeinschaft beim Verband „Pro
Petri Sede“, in dem ihr euch engagiert.
Das Jahr des Glaubens, das die Kirche
in diesem Moment feiert, lädt uns ein, uns wahrhaft zu Jesus zu bekehren, dem einzigen
Retter der Welt. Indem wir durch den Glauben die Offenbarung der rettenden Liebe Gottes
in unserem Leben annehmen, ist unsere ganze Existenz aufgerufen, sich an die radikale
Neuerung anzupassen, die die Auferstehung Christi in diese Welt gebracht hat. Der
Glaube ist eine lebendige Realität, man muss ihn ohne Unterlass neu entdecken und
vertiefen, damit er wachsen kann. Er ist es, der den Blick und die Handlungen des
Christen leiten muss. Denn der Glaube ist ein neues Kriterium für das Denken und Handeln,
das alles im Leben des Menschen verändert. Wie ich bereits in dem Apostolischen Brief
„Porta fidei“ geschrieben habe, ist das Jahr des Glaubens eine günstige Gelegenheit,
um das Zeugnis der Nächstenliebe zu verstärken. „Der Glaube ohne die Nächstenliebe
bringt keine Frucht, und die Nächstenliebe ohne den Glauben wäre ein Gefühl, das ständig
dem Zweifel ausgesetzt ist. Glaube und Nächstenliebe bedingen sich gegenseitig, so
dass eines dem anderen erlaubt, seinen Weg zu gehen.“
Um dieses Zeugnis der
Nächstenliebe zu leben, ist eine Begegnung unumgänglich - die mit dem Herrn, der das
Herz und den Blick des Menschen verwandelt. Tatsächlich ist es das Zeugnis der Liebe
Gottes für jeden unserer Mitbrüder, das der christlichen Nächstenliebe erst den wahren
Sinn gibt. Diese Nächstenliebe lässt sich nicht etwa auf einen einfachen Humanismus
reduzieren oder auf die Förderung der menschlichen Entwicklung. Die materielle Hilfe,
so notwendig sie auch sei, ist nicht das Ganze der Nächstenliebe. Diese ist vielmehr
Teilhabe an der Liebe Christi, die empfangen und geteilt wird. Jedes authentische
Werk der Nächstenliebe ist also ein konkreter Ausdruck der göttlichen Liebe für die
Menschen und wird so eine Verkündigung des Evangeliums, der Frohen Botschaft. In dieser
Fastenzeit mögen die großzügig geleisteten (cf. Mt 6,3) Zeichen der Nächstenliebe
jedem helfen, Christus näher zu kommen, der sich unaufhörlich zur Begegnung mit den
Menschen aufmacht!
Liebe Freunde, möge eure Pilgerreise eure Beziehung zum
Heiland stärken und die Gnade euer Taufe mit neuem Leben erfüllen! Möge in euch auch
der Wunsch wachsen, immer von eurem Glauben Zeugnis abzulegen, wo auch immer ihr seid!
Ich vertraue jeden von euch, eure Familien und die Mitglieder euer Vereinigung der
mütterlichen Fürsprache der Jungfrau Maria und dem Schutz des Apostels Petrus an.
Von ganzem Herzen erteile ich euch den Apostolischen Segen.