2013-02-10 12:52:50

Syrien: Orthodoxer Patriarch in Damaskus ins Amt eingeführt


Unter großen Sicherheitsmaßnahmen ist der griechisch-orthodoxe Patriarch von Antiochien, Johannes X. Yazigi, in Damaskus in sein Amt eingeführt worden. Nach Medienberichten waren der Patriarchatssitz in der syrischen Hauptstadt am Sonntag großräumig abgeriegelt und Scharfschützen auf den umliegenden Dächern postiert. Die Inthronisation fand in der Heilig-Kreuz-Kirche statt, an der die Patriarchen seit der Übersiedlung aus dem antiken Antiochien 1342 ihren Sitz haben.

Zur Amtseinführung war neben Vertretern der verschiedenen Kirchen der im Libanon residierende maronitische Patriarch Kardinal Bechara Rai gekommen. Es handelt sich um den ersten Besuch eines Oberhaupts der mit Rom unierten maronitischen Kirche in Syrien seit der Unabhängigkeit des Libanon 1943. Die Regierung in Damaskus war bei der Zeremonie durch Mansour Azzam, den Minister für Angelegenheiten des syrischen Präsidenten, und Vize-Außenminister Faisal Meqdad vertreten.

Johannes X.,1955 im syrischen Latakia geboren, war Mitte Dezember zum Oberhaupt seiner Kirche gewählt worden. Aufgrund des Bürgerkriegs in Syrien wurde die Wahl im Libanon durchgeführt. Johannes X. ist Nachfolger von Patriarch Ignatius IV. Hazim, der Anfang Dezember im Alter von 92 Jahren gestorben war.

Der Patriarchatssitz von Antiochien, dem heutigen Antakya in der Türkei, bildet mit denen von Konstantinopel, Alexandrien und Jerusalem die vier großen historischen Kirchengebiete des alten oströmischen Reiches. Heute zählt die Kirche mit arabischer Liturgiesprache nach Schätzungen 750.000 Mitglieder, vor allem im Libanon und in Syrien. Sie stellen die größte christliche Gruppe in Syrien.

(kna 10.02.2013 pr)








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