Der Apostolische Nuntius in Moskau sieht eine Verbesserung der Beziehungen zwischen
russisch-orthodoxen Gläubigen und der griechisch-katholischen Kirche in der Ukraine.
Das betonte Erzbischof Iwan Jurkowitsch, der bis 2011 noch Nuntius in dem osteuropäischen
Land war, laut Interfax jetzt in einem Zeitungsinterview. Die Probleme, die es noch
zu Beginn der 1990er Jahre gegeben habe, seien „in vielfacher Weise“ gelöst worden,
und es gebe heute „viele persönliche Kontakte“ zwischen den Kirchen. Positiv hob der
Nuntius die vielen gemischten Ehen in der Ukraine und auch in Weißrussland hervor:
„Das bedeutet, dass normale Leute ziemlich selbstverständlich und ohne Probleme zusammenleben.
Sie kennen die Qualitäten des anderen und haben keine Angst davor zu heiraten, bleiben
aber dennoch ihrer eigenen Konfession treu“, so Jurkowitsch.
Der Moskauer Patriarch
äußerte sich ebenfalls zum Verhältnis zwischen der russisch-orthodoxen und der mit
Rom unierten Ostkirche in der Ukraine skeptisch. Reden und Taten der griechisch-katholischen
Kirchenvertreter klafften oft weit auseinander, sagte Erzpriester Dimitry Sizonenko,
Sekretär für Ökumene-Fragen beim Moskauer Patriarchat, gegenüber Interfax. Als Beispiel
nannte er Uneinigkeiten zwischen beiden Kirchen hinsichtlich der Durchführung von
Taufen in Gotteshäusern, die nicht beiderseitig anerkannt seien. Das Schisma habe
eine „Wunde“ gerissen, die bis heute „Heilung“ brauche, so Sizonenko.
In der
Ukraine gibt es drei orthodoxe Kirchen und eine mit Rom unierte griechisch-katholische
Kirche. Bei den orthodoxen Kirchen sind zwei nicht von der Weltorthodoxie anerkannt
und die dritte hingegen gehört dem Moskauer Patriarchat an.