Der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios I., sperrt sich gegen
Pläne, die byzantinische Hagia Sophia in der Stadt Trabzon zu einer Moschee umzuwidmen.
Es sei doch bekannt, dass es in der Schwarzmeer-Stadt „gar keinen großen Bedarf an
weiteren Moscheen“ gebe, sagte ein Sprecher des griechisch-orthodoxen Patriarchats
in Istanbul. Es wäre „das Beste, die antike Kirche weiterhin als Museum zu nutzen“.
Trabzon ist das antike Trebisonda. Der staatliche Verantwortliche für religiösen Stiftungen,
Adnan Ertem, hatte zu Wochenbeginn angekündigt, die Hagia Sophia von Trabzon werde
bald als Moschee genutzt werden. Das war sie schon einmal nach dem Fall der Stadt
im Jahr 1453. Museum ist sie seit 1935 auf Initiative des Gründers der Türkischen
Republik, Kemal Atatürk. Eine Parlamentskommission in Ankara beschäftigt sich derzeit
mit einer Petition, die auch eine Nutzung der Hagia Sophia in Istanbul als Moschee
fordert.